Filter werden in der Landschaftsfotografie häufig eingesetzt, um die Bilder zu verbessern und die richtige Belichtung zu erzielen. In diesem Artikel möchte ich dir die wichtigsten Filter vorstellen und dir zeigen, in welchen Situationen du welche Filter einsetzen kannst.

Bestimmte Filter sind für gute Ergebnisse in der Landschaftsfotografie unerlässlich. Lightroom und Photoshop kann das Verhalten von Filtern nicht simulieren, weshalb Filter auch heute noch unerlässlich sind.

Grundlagen der Filter für die Landschaftsfotografie

Viele Filter richten sich an Landschaftsfotografen, weshalb ich in diesem Beitrag auf die Verwendung von Filtern in der Landschaftsfotografie eingehe. Ich werde alle gängigen Filtertypen vorstellen und zeigen, wie sie funktionieren. Wenn ich vor Ort fotografiere möchte ich das Foto technisch perfekt zu fotografieren, um bei der Nachbearbeitung Zeit zu sparen.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Filtern: Schraubfilter, die direkt auf das Ende des Objektivs aufgesetzt werden, und quadratische/rechteckige Filter, die mit einem speziellen Filterhalter oder magnetisch befestigt werden. Beide Arten haben Vor- und Nachteile.

Schraubfilter

Schraubfilter sind runde Glasfilter mit einer schlanken Metall-/Messingfassung, die in einer Reihe von verschiedenen Objektivdurchmessern hergestellt werden. Sie sind preisgünstiger als Steckfilter und eignen sich besonders für Langzeitbelichtungen. Die gebräuchlichsten Gewindegrößen sind 58 mm, 67 mm, 77 mm und 82 mm. Es ist wichtig, Filter zu kaufen, die zum Filterdurchmesser des Objektivs passen, mit dem sie kombiniert werden sollen. Der Filterdurchmesser ist in der Regel auf dem Objektivdeckel oder im Inneren des Objektivs in Millimetern aufgedruckt, meist mit einem vorangestellten ⌀.

Um die Filter auch an anderen Objektiven verwenden zu können, ist es sinnvoll, einen Filter mit 82 mm Durchmesser zu kaufen. Mithilfe von Adapterringen kannst Du diese auch auf kleineren Objektiven verwenden.

Steckfilter und Magnetfiltersysteme

Steckfilter sind quadratische oder rechteckige Filter aus Glas. Sie werden mit einem speziellen Filterhalter gehalten, der mit einem Adapterring am Objektiv befestigt wird. Der Filterhalter hat normalerweise zwei oder drei Schlitze, so dass Du problemlos mehrere Filter zusammen verwenden kannst. Diese Filtersysteme sind speziell für den Einsatz von Verlaufsfiltern oder in Kombination mit Graufiltern konzipiert. Sie liegen preislich über den Steckfiltersystemen, bieten dir aber mehr Möglichkeiten, verschiedene Filter zu kombinieren.

Verlaufsfilter sind jedoch nur für das Steckfilter oder Magnetfiltersystem erhältlich, da der Verlauf je nach Situation angepasst werden muss. Diese ist bei normalen Rundfiltern bzw. Schraubfiltern nicht möglich.

Der Polarisationsfilter

Einer der ersten Filter, die du kaufen solltest, ist ein Polarisationsfilter. Er ist wie kein anderer Filter, denn sein Effekt kann in der Nachbearbeitung nicht nachgeahmt werden. Wenn du ihn drehst, kannst du Reflexionen (z.B. von einem Wasserfall) beseitigen und die natürliche Farbsättigung wiederherstellen. Der Einsatz dieses Filters kann Bilder zum Leben erwecken. Die Wirkung dieses Filters ist am Computer nicht wirklich reproduzierbar.

landschaftsfotografie filter
Ohne Polarisationsfilter
landschaftsfotografie filter
Mit Polarisationsfilter

Der Filter besteht aus einem dünnen Stück polarisierenden Materials, das zwischen zwei kreisförmigen Glasscheiben eingeschlossen ist. Die Vorderseite der Filterfassung kann gedreht werden, wodurch der Polarisationswinkel (und damit die Menge des polarisierten Lichts, die durch das Objektiv dringen kann) verändert wird. Mit anderen Worten, durch Drehen des Filters kannst du genau den gewünschten Polarisationsgrad einstellen. Eine ausführliche Erklärung findest du hier.

Meine Kaufempfehlung:

📷 Fotoworkshops & Fotoreisen: Erlebe die Naturfotografie

Erlebe Landschaftsfotografie hautnah und nimm an einem meiner Fotoworkshops oder Fotoreisen teil. Lerne neue Orte kennen und treffe Gleichgesinnte.

Graufilter / ND-Filter

Graufilter (ND-Filter) sehen auf den ersten Blick eher unspektakulär aus. Sie haben eine neutralgraue Beschichtung, die alle Farben des sichtbaren Spektrums gleichmäßig absorbieren soll. Dadurch ist es möglich, die Helligkeit des Lichts an das Motiv anzupassen. Mit anderen Worten: Mit einem Graufilter kannst du eine lange Verschlusszeit wählen.

Graufilter gehören zu den kreativsten Filtern, die Fotografen heute zur Verfügung stehen. Wenn du z.B. bei sehr hellem Licht fotografierst, kannst du eine kleinere Blende wählen. Während Verlaufsfilter nur semitransparent sind und der abgedeckte Bereich nur einen Teil des Bildausschnitts betrifft (typischerweise den Himmel), wirken sich ND-Filter auf den gesamten Bildbereich aus.

Ein Beispiel: Wenn deine ungefilterte Verschlusszeit 1/8 s bei Blende 11 beträgt und du dann einen ND-Filter mit 3 Blendenstufen verwendest, musst du die Einstellungen entweder auf 1 s bei Blende 11 oder 1/8 s bei Blende 4 einstellen, um die korrekte Belichtung mit dem Filter beizubehalten.
Grundsätzlich sollte man mit ND-Filtern im manuellen Modus fotografieren, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen und die volle Kontrolle über die Belichtung zu haben.
Es gibt eine große Auswahl an ND-Filtern, einschließlich variabler ND-Filter, bei denen man die Dichte des Filters verändern kann, anstatt auf eine einzige Stärke beschränkt zu sein. Allerdings ist die Qualität nicht die beste, weshalb ich nur zwei verschiedene ND-Filter in meiner Filtertasche habe. Einen ND64 und einen ND1000. Mit dieser Auswahl an Filtern kann ich die Belichtungszeit und die Länge der Belichtung in jeder Situation so einstellen, wie ich es möchte.

Diese Graufilter kann ich Dir uneingeschränkt weiterempfehlen:

Grauverlaufsfilter (GND-Filter)

Grauverlaufsfilter sind wohl die bekanntesten Filter, vor allem in der Landschaftsfotografie.Grauverlaufsfilter (kurz “ND-Grad”) sollen eines der häufigsten Probleme in der Landschaftsfotografie lösen: den Helligkeitsunterschied zwischen Himmel und Vordergrund. Oft reicht der Dynamikumfang des Sensors (der Tonwertumfang, den er von dunklen Schatten bis zu hellen Lichtern erfassen kann) nicht aus, was zu einer schlechten Belichtung des Bildes führen kann.

Normalerweise passiert eines von zwei Dingen: Entweder belichtet die Kamera den Himmel richtig und der Vordergrund wird zu dunkel, oder sie belichtet den Vordergrund richtig und der Himmel wird überbelichtet. Der Dynamikumfang moderner Sensoren hat sich seit den Anfängen der Digitalfotografie dramatisch vergrößert, aber selbst moderne Sensoren mit einem Dynamikumfang von etwa 14 Blendenstufen werden in vielen Situationen Schwierigkeiten haben.

Vor einigen Jahren habe ich noch regelmäßig Verlaufsfilter verwendet, aber inzwischen fotografiere ich auch häufiger Belichtungsreihen. Die Vorteile zwischen Filter und Belichtungsreihe sind hier nachzulesen.

Anwendung und Kauf der Filter für die Landschaftsfotografie

Grundsätzlich sollten Filter nur bewusst und gezielt eingesetzt werden. Also dann, wenn sie einen Zweck erfüllen sollen. Auf keinen Fall solltest du sie immer auf dem Objektiv lassen, wie man es bei vielen Fotografen sieht. Das Problem ist, dass jedes zusätzliche Stück Glas oder Kunststoff vor deinem Objektiv die Bildqualität verschlechtert. Frage dich vor der Verwendung von Filtern, welche Wirkung sie auf das fertige Foto haben. Wenn du keine Antwort findest, solltest du keinen Filter aufschrauben.

Qualität der Filter beachten

Wer billig kauft, kauft doppelt. Das gilt auch für den Kauf neuer Filter. Auch bei den Filtern sollte man nicht am falschen Ende sparen und nur hochwertige Markenfilter verwenden. Schließlich bilden die Filter zusammen mit dem Objektiv und der Kamera eine Einheit. Wenn sie schlecht verarbeitet sind, können sie die Qualität deiner Bilder erheblich beeinträchtigen, zum Beispiel durch Verfärbungen oder Schärfeverlust. Bekannte Hersteller sind NiSi, Kase und Haida. Bei Amazon findest Du immer wieder Filtersets für 50 bis 60 Euro. Hier ist die Qualität allerdings alles andere als gut. Besser einmal richtig investieren als zweimal kaufen.

Kompatibilität beachten

Beim Kauf deiner neuen Landschaftsfotografie Filter solltest du einige Dinge beachten. Bei Rundfiltern (Schraubfilter) solltest du unbedingt immer 82mm nehmen und zusätzlich Adapterringe kaufen. Diese sind zwar etwas teurer, aber du kannst sie für alle deine Objektive verwenden.

Schraubfilter sollten außerdem möglichst dünn (slim) sein, um Vignettierung (Abschattung in den Ecken) zu vermeiden. Dies ist umso wichtiger, je mehr Weitwinkelaufnahmen du mit den Filtern machen möchtest.

Apropos Weitwinkel: Überlege dir vor dem Kauf, für welches Objektiv du die Filter verwenden willst. Manche Weitwinkelobjektive, wie zum Beispiel das Nikon Z 14-24/2.8, haben eine gewölbte Linse ohne Schraubgewinde. Hier passen logischerweise keine Schraubfilter. Aber auch die “normalen” Steckfiltersysteme (meist 100 mm) kannst Du nicht ohne weiteres verwenden. Du musst dann auf speziell für diese Objektive entwickelte Halterungen und passende Filter zurückgreifen.

Durch den Trend zur Systemkamera gibt es mittlerweile auch viele Weitwinkelobjektive, für die man die deutlich günstigeren 100mm Filtersysteme kaufen kann. Brauchst du eine Kaufberatung für deine neuen Filter und möchtest Landschaftsfotografie lernen? Dann schau doch mal in den Mitgliederbereich. Vielleicht ist da was für Dich dabei 🙂

Die Grundlagen der Landschaftsfotografie nicht vergessen

Filter sind eine gute Möglichkeit, bessere Ergebnisse in der Landschaftsfotografie zu erzielen. Dabei sollte man aber nicht die Grundlagen vergessen und sich nur auf die Filterfotografie konzentrieren. Der gezielte Einsatz ist sehr wichtig.


Willst du mehr über die Landschaftsfotografie erfahren?

Wenn du keine Artikel mehr verpassen willst, dann lass einfach deine E-Mail-Adresse da und ich schicke Dir regelmäßig meine neuesten Blogbeiträge.

4 Meinungen zu “Landschaftsfotografie Filter: Die wichtigsten Filter für Fotografen

  1. Pingback: 5 Tipps zur Langzeitbelichtung - Florian Orth Photography

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert