Die Berge zu fotografieren macht mir sehr viel Spaß. Aber warum ist das so und wie kann ich die Berge am besten fotografieren? In meiner Heimat, dem Pfälzerwald, haben wir auch Berge, aber darf man sie Berge nennen? Fragt man einen Schweizer, wird er nur müde lächeln, für einen Berliner ist die Wanderung schon eine echte Herausforderung. Mich begeistern die steilen Berghänge, die rauen, massiven, schroffen Felsen und die unbändige Kraft dieser Naturlandschaften. Hier oben fühle ich mich dem Alltag mit seinen Problemen und Wirrnissen entrückt.

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du in den Bergen besser fotografieren kannst, ohne dabei zu vergessen, die Natur zu genießen.

Die beste Kamera, um die Berge zu fotografieren

Der Titel ist ein wenig irreführend, deshalb möchte ich ihn kurz erläutern. In meinen Fotokursen werde ich oft nach der besten Kamera gefragt. Aber ist das so einfach zu beantworten? Nein, ehrlich gesagt nicht. Das liegt einfach daran, dass jeder andere Ansprüche hat. Ich fotografiere seit vielen Jahren mit professionellen Vollformatkameras und davor mit Kameras mit APS-C Sensor.

In den ersten Monaten meiner fotografischen Karriere war ich mit einer Spiegelreflexkamera unterwegs und wenn ich mir die Bilder heute anschaue, sind sie nicht unbedingt besser als die, die ich heute mit meinem iPhone mache. Was genau meine ich damit?

Die Kamera ist nicht der Hauptgrund für bessere Fotos. Bevor man sich für eine teurere Kamera entscheidet, sollte man sich mit der kreativen Seite der Fotografie auseinandersetzen und nicht gleich die neueste Kamera kaufen, auch wenn man das Budget hat. Dinge wie Bildkomposition, also das Verständnis für den kreativen Teil der Fotografie, sollten auf jeden Fall vorhanden sein. Und das war bei mir vor vielen Jahren eben nicht der Fall. deshalb habe ich auch gesagt, dass meine iPhone-Bilder, zumindest was die Komposition betrifft, viel durchdachter sind.

Wenn du wissen möchtest, wie du die beste Kamera für deine Fotografie oder Landschaftsfotografie findest, dann schau dir meinen entsprechenden Blogartikel an.

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Verschiedene Blickwinkel und Perspektiven nutzen

Die Bildkomposition ist eines der Grundelemente eines gelungenen Fotos. Gerade in der Bergfotografie ist es wichtig, die großen, imposanten Berge in Szene zu setzen. Dabei spielt auch das Größenverhältnis zum Vordergrund eine entscheidende Rolle. Dabei spielt es keine Rolle, ob du mit einer iPhone- oder einer Systemkamera fotografierst.

Tiefe schaffen: Etwas in den Vordergrund stellen

In der Landschaftsfotografie gibt es den Satz: “Der Vordergrund macht das Bild”. Das stimmt nicht immer, aber in der Bergfotografie auf jeden Fall. Der Vordergrund ist wichtig, um einen Kontrast zu den großen, schroffen Bergen zu schaffen, damit sich der Betrachter besser in die Szene hineinversetzen kann und somit das Bild besser wahrnimmt.

Die Komposition: Wende die Drittel-Regel an

Eines der wichtigsten Dinge, die man am Anfang lernt, ist die Aufteilung des Bildes in 9 gleiche Teile. Platziere das Motiv, das du fotografieren möchtest, nicht in der Mitte des Bildes, sondern versuche, es mit einem Abstand von einem Drittel der Länge des Bildes vom Rand aus zu fotografieren. Das macht das Foto viel interessanter. Das kannst du auch zu Hause am Computer ausprobieren, indem du das Foto in einem Fotoprogramm etwas anders zuschneidest. Du wirst sehen, dass deine Fotos viel interessanter werden, wenn du diese Richtlinie befolgst.

Bessere Bergfotos dank Planung

Wie oft hast du schon fotografiert, aber das Wetter oder die Sonne haben nicht mitgespielt? Gerade in den Bergen ist eine sorgfältige Planung der Schlüssel zu beeindruckenden Bergfotos. Eine gründliche Vorbereitung zeigt dir nicht nur, wo sich die besten Fotostandorte befinden, sondern auch, wann das Licht am günstigsten ist. Die Planung ermöglicht es dir, die Natur in ihrer ganzen Pracht einzufangen.

Du kannst deinen Aufnahmeort so wählen, dass er die gewünschten Merkmale der Berglandschaft hervorhebt, sei es ein majestätischer Gipfel, ein malerischer See oder ein gewundener Pfad. Eine sorgfältige Planung der Wetterbedingungen und die Wahl der richtigen Tageszeit können den Unterschied zwischen durchschnittlichen und atemberaubenden Bergfotos ausmachen.

Für die Planung meiner Fotosessions in den Bergen habe ich verschiedene Apps verwendet, um den perfekten Fotospot zu finden. Meine Lieblings-App für die Planung von Sonnenauf- und -untergängen ist Photopills. Diese App zeigt mir, wann und wo die Sonne untergehen wird und die genaue Richtung. Am Anfang hatte ich das oft nicht auf dem Schirm und die Sonne stand oft falsch für mein geplantes Foto.

Ich benutze auch die TPE 3D App, die eigentlich eine Kombination aus Google Earth und Photopills ist. Dank der Topografie kann ich direkt sehen, welche Berge beleuchtet werden und so den perfekten Standort bestimmen. Da das Thema Locationscouting sehr wichtig ist, solltest du dir meinen Videokurs anschauen, damit du für deine nächsten Bergtouren gut vorbereitet bist.

Bevor du dich auf den Weg machst, um die Berge zu fotografieren, solltest du dich unbedingt nach dem Wetter erkundigen. Besonders in den Alpen kann sich das Wetter innerhalb von wenigen Minuten ändern, im Sommer kann es zu Gewittern kommen, im Winter zu Schneefällen.

Die besten Apps für Landschaftsfotografen

Ausrüstung für die Bergfotografie

Die meisten werden eher tagsüber unterwegs sein, wenn das Wetter am schönsten ist. Für Fotografen ist diese Zeit jedoch eher uninteressant, da die Lichtstimmungen nicht wirklich schön oder besonders sind. Um ehrlich zu sein, nutze ich die Zeit viel mehr, um zu meinem Fotospot zu laufen 🙂 Beim Wandern sollte man allerdings darauf achten, nur das mitzunehmen, was man wirklich braucht. Gut, ich halte mich auch nicht immer daran, aber ich möchte es dir trotzdem mit auf den Weg geben. Als Fotograf ärgert man sich oft, wenn man eine bestimmte Brennweite nicht dabei hat. Also nicht immer das dabei zu haben, was man braucht.

Von Weitwinkel- bis Teleobjektiv ist alles dabei

Die Auswahl an Objektiven ist nahezu unbegrenzt. Meiner Erfahrung nach braucht man eigentlich nur 2-3 Objektive. Neben einem Weitwinkelobjektiv für weite Landschaften ist ein Teleobjektiv auf jeden Fall sinnvoll. Damit lassen sich die Berge optisch wunderbar komprimieren, da sie optisch näher rücken. Normale Verlaufsfilter nehme ich bei längeren Wanderungen nicht mehr mit, da sie mir zu schwer sind. Lieber ein Objektiv mehr 😉 Nur die normalen Graufilter für Langzeitbelichtungen nehme ich mit.

Diese Objektive nehme ich auf jede Bergtour mit, um für alle Situationen gut gerüstet zu sein. Zwar nehme ich oft ein Objektiv zu viel mit, aber besser es nicht zu brauchen und dabei zu haben als umgekehrt.

berge fotografieren
Französische Alpen berge sommer

Das beste Licht, um in den Bergen zu fotografieren

Ich habe gerade kurz über den besten Zeitpunkt gesprochen, aber jetzt möchte ich dir sagen, worauf du achten solltest. Tagsüber lasse ich die Kamera oft eingepackt oder packe sie nur aus, wenn es sich nicht wirklich lohnt (z.B. Regenbogen).

Wenn du hauptsächlich zum Wandern unterwegs bist, lohnt es sich vor allem, den Sonnenuntergang oder die goldene und blaue Stunde zu fotografieren. Viele Berghütten bieten oft eine grandiose Aussicht, die sich zu fotografieren lohnt.

Berge zu fotogafieren kann äußerst herausfordernt sein, da sich das Licht innerhalb kürzester Zeit dramatisch ändern kann. Das richtige Licht ist entscheidend für eindrucksvolle Bergbilder. Das beste Licht findet man oft in den sogenannten “goldenen Stunden”, kurz nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang. Während dieser Zeit ist das Sonnenlicht weich, warm und streut sanft über Berggipfel und Täler. Dieses magische Licht betont die Textur der Berglandschaft und erzeugt faszinierende Schatten und Kontraste.

Licht und Schattenspiel in den Bergen
Blaue Stunde in den Französischen Alpen

Morgendliche Nebelschwaden oder abendliche Wolkenformationen können die Atmosphäre zusätzlich bereichern und eine einzigartige Stimmung erzeugen. Auch bewölkte Tage sind in den Bergen von Vorteil, da sie unerwünschte harte Schatten vermeiden und die Farben der Natur hervorheben. Das Licht in den Bergen ist so vielfältig, dass es sich lohnt, geduldig auf den richtigen Moment zu warten und die Lichtverhältnisse optimal zu nutzen, um unvergessliche Aufnahmen zu machen.

Meine persönliche Meinung zum Fotografieren in den Bergen

Die Berge zu fotografieren kann eine beruhigende Wirkung auf die Seele haben. Was ist der beste Tipp? Meiner Meinung nach wird oft viel zu viel über Kameraeinstellungen, das beste Objektiv oder die besten Standorte gesprochen. Ja, das ist wichtig, aber dabei vergessen wir oft, warum wir überhaupt Landschaftsfotografie betreiben. Manchmal sollten wir einfach den Moment genießen. Ich denke dabei oft an eine Szene aus dem Film “Das erstaunliche Leben des Walter Mitty”.

“Wann drückst du auf den Auslöser?” – “Manchmal gar nicht. Wenn mir ein Moment gefällt, ich meine, mir persönlich…, dann will ich nicht, dass die Kamera mich irgendwie ablenkt. Dann will ich einfach… darin verweilen.” – “Darin verweilen?” – “Ja, so wie jetzt. Hier und jetzt.”


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