Eine Fototour nach Madeira steht schon lange auf meiner Liste. Im Februar 2023 ging es gemeinsam mit einem guten Fotofreund in den Süden. Den ersten Teil des Reiseberichts kannst du hier nachlesen -> Reisebericht Madeira Teil I

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25 Fontes & Risco Wasserfall fotografieren

Besucht man diese Insel, muss man auch die Wasserfälle auf Madeira fotografieren. An unserem vierten Tag entschieden wir uns, die beiden Wasserfälle auf Madeira zu besuchen. Aufgrund eines privaten Vorfalls und einigen Telefonate fuhren wir erst gegen 11 Uhr hinauf in den Rabacal Naturschutzpark. Die Straßen hinauf auf die Hochebene sind ziemlich steil. Deshalb sollte man definitiv einen Mietwagen mit mindestens 80 PS mieten.

Der Wasserfall war sehr gut besucht und der gesamte Parkplatz war voll. Glücklicherweise fanden wir noch eine kleine Lücke. Insgesamt dauert die Wanderung 1 Stunde und 30 Minuten mit 280 Höhenmetern nach unten. Die Hälfte der Strecke ist eine geteerte Straße. Dies liegt daran, dass am unteren Ende ein kleines Café ansässig mit Shuttleservice ansässig ist. Der Shuttle kostet für die Hin und Rückfahrt 5 Euro und eine einzelne Fahrt 3 Euro. Da wir auch die Landschaft genießen wollten, liefen wir die gesamte Strecke vom großen Parkplatz bis zum Wasserfall.

Die Wanderwege führen durch schöne Wälder, die an Pandora aus Avatar oder Jurassic Park erinnern. Insgesamt sind die Wanderwege sehr sicher, können jedoch bei Regen sehr rutschig werden. Besonders in der Hauptsaison oder am Nachmittag können die Wanderwege sehr voll sein. An manchen Stellen ist ein ausweichen nur sehr schwer möglich. Wir besuchten beide Wasserfälle und ich muss sagen, dass ich von dieser Natur einfach überwältigt war.

Am Risco-Wasserfall bietet sich besonders der Einsatz eines Teleobjektivs an, um die bewachsene Felswald mit Wasserfällen zu fotografieren. An diesem Fotomotiv musste ich 10-15 Minunten warten bis die Sonne die Bäume anleuchtete, aber es lohnte sich. Bei den Wasserfällen ist man nur selten alleine, aber diese Naturgewalt mit eigenen Augen zu sehen ist einfach wunderschön.

Auf dem Rückweg hielten wir an dem kleinen Café an und ich aß ein Omelette mit einer Pepsi. Stolze 10€ für Omelette, welches nicht größer als ein Stück Kuchen gewesen ist. Nicht nur für portugiesische Verhältnisse teuer.
Da wir den oberen Parkplatz erst gegen 17:10 Uhr erreichten wurde uns klar, dass der Sonnenuntergang am geplanten Motiv nichts mehr wird. Dieser ist nämlich um 18:40 Uhr und etwas über eine Stunde Fahrzeit entfernt. Deshalb fuhren wir die Bergstraße entlang und hielten Ausschau nach interessanten Lichtstimmungen. Da die Wolken noch tief in den Bergen hängen, hatten wir die Hoffnung, dass diese von der untergehenden Sonne angeleuchtet werden. Leider wurde daraus nichts, da die Wolken zu sehr in den Bergen hängen. Anschließend fuhren wir nochmal im Supermarkt vorbei und kauften Kleinigkeiten für die nächsten Tage ein. Während dem Fotografieren am Wasserfall merkte ich, dass meine Filter sehr dreckig wurden. Zurück in der Unterkunft endlich meine gesamten Filter gereinigt und wieder neu sortiert.

São Lourenço bei Sonnenaufgang

Gut 2 Stunden vor Sonnenaufgang klingelte der Wecker und wir fuhren hinaus nach Sao Lourenco um dort den Sonnenaufgang zu fotografieren. Nach einer kleinen Wanderung erreichen wir nach 20 Minuten den Gipfel mit dem berühmten Ausblick. Bei kräftigen Windböen versuchte ich mein Glück in einer Langzeitbelichtung. Da der Wind jedoch zu stark war, entschied ich mich für eine einfache Belichtungsreihe. Ständig musste ich mein Stativ festhalten, da der Wind mein Stativ sonst über 150 m die Klippe geweht hätte. Nach einem passablen Sonnenaufgang liefen wir wieder zurück und fuhren in die Unterkunft zum Frühstück.

Nach einigen Telefonaten und E-Mails ging es hinunter nach Funchal zum Mittagessen. Wir haben nur einen kleinen Mietwagen, aber selbst mit diesem ist es schwer durch die engen Straßen zu fahren. Oft muss man rangieren, um die Kurve richtig zu nehmen. Da wird dem Autofahrer einiges abverlangt, was bei den einheimischen normaler Alltag ist. Nach dem Mittagessen und einem kleinen Nickerchen fuhren wir wieder zu dem Fotomotiv am Flughafen, welches wir am ersten Tag bereits besucht hatten. Diesmal jedoch zur richtigen Zeit 🙂

Weit vor Sonnenuntergang erreichten wir eine Stunde vor Sunset den Fotospot. Aufgrund der zunehmenden Ebbe sind nun Kompositionen möglich, welche am ersten Tag unmöglich gewesen sind. Wenige Minuten später traf auch ein guter Freund am Fotospot ein. Gemeinsam mit Michael, Stefan Schäfer und Beni fotografieren wir den wundervollen Sonnenuntergang und genossen die Stimmung vor Ort. Das Abendrot war perfekt von meiner VIEWFINDR App vorhergesagt, jedoch lag das Motiv zu weit östlich.

Zurück in der Unterkunft die Videos und Fotos des Tages sortiert und doppelt gesichert.

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Zurück im Fanal Wald & Sao Lourenco

Bereits seit zwei Tagen haben wir alle Motive fotografiert, die nicht in den Bergen sind. Gerne möchten wir hinauf in die Berge fahren, doch aufgrund des Wetters ergibt das nur wenig Sinn. Die Wolken hüllen die Berge in dichten Nebel. Nach kurzer Recherche fand Michael bei Funchal einen interessanten Küstenabschnitt. Anstatt sich auf das perfekte Foto zu konzentrieren, genoss ich einfach die wunderschöne Stimmung. Aufgrund der tiefen Wolken wurden die Wolken leider nur sehr wenig angeleuchtet und hatten nur sehr wenig Farbe. Auch diese Stimmung fotografierte ich, doch wirklich sehenswert war diese nicht.

Zurück in unserer Unterkunft frühstücken wir und besprachen, was wir im weiteren Tagesverlauf tun werden. Da Michael etwas müde war und in der Unterkunft blieb, fuhr ich gemeinsam mit Stefan Schäfer hinauf in den Fanal Wald, um neue Perspektiven zu finden und fotografieren. Oben angekommen, wartete auf uns ein Mix zwischen Sonne und Nebel.

Persönlich bevorzuge ich Nebel mit einer Sichtweite von maximal 20 m, da die Bäume dadurch besser separiert und in Szene gesetzt werden können. Beinahe stolperte ich über einen kleinen Ast, der bei genauem hinsehen genau als führende Linie zum Buam fungieren könnte. Nur wenige Zentimeter richtete ich den Ast aus, damit er perfekt lag.

An diesem Fotomotiv fotografierte ich mit 14mm und musste somit sehr nahe an meinen Vordergrund herran. Das große Problem ist hierbei die durchgängige Schärfe. Damit mein Foto von vorne bis hinten scharf abgebildet wird, nutze ich die Technik des Fokus-Stacking. Einfach gesagt wird hierbei nur der Fokuspunkt verlagert und alle anderen Einstellungen bleiben gleich. Nachdem der Shot im Kasten war wusste ich, das ist eines meiner Lieblingsfotos meiner Fototour nach Madeira.

Insgesamt verbrachten wir 3 Stunden in diesem Wald und ich fand immer wieder neue Kompositionen. Zum Sonnenuntergang war wieder São Lourenço geplant. Da die Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen leider nicht gegeben war, hielten wir kurz bei der goldenen Möwe an um einen kleinen Snack zu essen. Bereits nach 1 Stunde hatten wir alle wieder Hunger, da das Essen bei McDonald’s einfach keine ordentlichen Nährwerte hat.

Regenbogen bei Sao Lourenco

Als wir am Parkplatz ankamen, erfrischte uns die starken Windböen und wir befürchten, dass es am Gipfel zu windig sein könnte. Als wir oben am Aussichtspunkt ankamen, wehte nur ein laues Lüftchen. Binnen wenigen Minuten wurde es interessant und wir durften einen wunderschönen kleinen Regenbogen über der Felslandschaft fotografieren. Durch den Polfilter wird dieser Regenbogen zusätzlich verstärkt und kann visuell besser von der Kamera festgehalten werden. Bist du am Meer unterwegs oder möchtest ein Regenbogen fotografieren, pack einen Polfilter in deinen Rucksack!

Nach dem Sonnenuntergang liefen wir zügig hinab, um noch bei Tageslicht unser Auto am Parkplatz zu erreichen. Dort wartete bereits Michael, der in einem anderen Fotomotiv doch noch den Sonnenuntergang fotografierte.

Anschließend gingen wir noch kurz einkaufen und fuhren zurück zur Unterkunft. An diesem Abend holte ich bei einem kleinen Imbiss vor Ort wieder eine große Portion Pommes und einen Kräuterdip. Ich saß mich auf eine kleine Bank mit wunderschönen Blick auf Funchal und dachte über die Erlebnisse der vergangenen Tage nach.

Bevor wir unseren Wecker stellten, besprachen wir uns, wohin wir fahren. Die Situation mit den Wolken hat es sich nicht verbessert und es ist ein Glücksspiel. Wo sollen wir hinfahren? Am Ende entschieden wir uns noch mal zum Flughafen zu fahren, da wir dies auch im Morgen Licht fotografieren möchten.

Gigantischer Abendhimmel zum Abschluss

Während der gesamten Fototour nach Madeira war es unser Plan, auch die Fotomotive oben auf den Bergen zu fotografieren. Da jedoch ständig die Wolkendecke tief hing, war von den oberen Gipfeln der Landschaft nichts zu sehen. Sehr schade, denn genau deswegen sind wir nach Madeira geflogen. Der Sonnenaufgang war nicht sonderlich spektakulär. Anschließend fuhren wir in unserer Unterkunft, um zu frühstücken und den restlichen Tag zu planen.

Während wir gemütlich einen Kaffee trinken wollten, fiel plötzlich der Strom aus. Ich fragte bei dem Vermieter über Airbnb nach, und er meinte, dass der Strom gegen 12:00 Uhr wieder eingeschaltet wird. Wir wollten nicht untätig in der Wohnung sitzen und fuhren hinaus, um ein paar Wasserfälle mit der Drohne zu fotografieren.

Während im Süden der Insel auf die Sonne schien, hängen im Norden die Wolken an den Bergen fest. Dadurch hat das gesamte Motiv weniger Kontrast und die Kamera der kleine Drohne kann dies besser fotografieren. Gegen Mittag besuchten wir wieder das gleiche Restaurant in Sao Vicente wie vor drei Tagen. Diesmal gab es jedoch einen großen Teller mit Pommes und gewürfelt im Rindfleisch. Dazu ein kleiner Salat und eine Cola Zero. Hierfür nicht mal 14 € bezahlt! Da merkt man wie günstig Portugal doch ist trotz der steigenden Preise.

Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Porto Moniz. Dort ragte aus dem Meer, ein wunderschöner Fels hinaus mit einem Leuchtturm. Mit gewöhnlicher Kamera lässt sich dieser nicht fotografieren weshalb auch hier wieder meine kleine Mini 3 Pro zum Einsatz kam. Während der Mittagspause schloss ich diese über USB C in meiner Powerbank an und konnte sie von unterwegs laden. Das ist einer der Gründe, weshalb ich mich für so eine kleine Drohne entschied.

Wird der Sonnenuntergang gut? Diese Frage stellte ich mir immer wieder. Während ich auf das Satellitenbild schaute, sah ich eine kleine Wolkenlücke, die perfekt zu Sonnenuntergang über den Ozean ziehen könnte. Keine 4 km weiter erreichen wir unseren Fotospot, welche direkt am Parkplatz lag. Als wir ankamen, wurden wir zunächst von einem Regenschauer überrollt. Kurz darauf packte ich meinen Foto Rucksack auf dem Rücken und lief hinab, um einen schönen Vordergrund zu suchen. Langsam aber sicher bahnte sich ein farbenfrohes Sonnenuntergang an. Voller Vorfreude fieberte ich der Sonne entgegen und wurde nicht enttäuscht. Dieser prächtige Sonnenuntergang geht mir noch lange in Erinnerung bleiben! Die gesamte Landschaft wurde im letzten Abendlicht angeleuchtet und auch die Wolken wurden in wunderschönes goldenes Licht getaucht. Welch ein wunderschöner Abschluss unserer Tour nach Madeira.

Fazit der Fototour nach Madeira

Insgesamt war dies eine sehr eindrückliche Fototour. Rein fotografisch sehr gelungen, auch wenn wir keinen Fotospot in den Bergen besuchen konnte. Ein weiterer Grund, irgendwann auf diese Insel zurückzukehren. Während des Sonnenaufgangs bei São Lourenço musste ich erfahren, dass eine der wichtigsten Personen nach meiner Rückkehr nicht mehr da sein wird. Alleine deshalb eine der denkwürdigsten Fotoreisen meines Lebens. Diese Fotos haben eine ganz große Bedeutung für mich und werden mich immer begleiten.

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