Teneriffa zu fotografieren bedeutet, ständig zwischen völlig unterschiedlichen Landschaften zu wechseln. 2018 war ich zum ersten Mal dort unterwegs und konnte mir damit einen Traum erfüllen. Mit Kamera und Stativ zog ich los, um die Insel mit ihren Stränden, Vulkanen und Nebelwäldern zu entdecken. Schon beim Packen war mir klar, dass ich möglichst flexibel sein wollte. Mit dabei waren meine Nikon D800, das 16–35-mm-Weitwinkelobjektiv, das 24–70-mm-Tamron-Objektiv, das 100–400-mm-Objektiv für Details und natürlich mein Rollei-Rock-Solid-Beta-Stativ. Diese Kombination der Brennweiten hat sich damals wie heute bewährt.

Ich hatte mein Location-Scouting von zuhause aus mit Google Maps und Google Earth gemacht. Ich wusste also genau, welche Orte auf meiner Liste standen – von der rauen Nordküste bis zum Teide im Zentrum. Doch schon nach den ersten Tagen lernte ich: Auch wenn die Vorbereitung hilfreich ist, ersetzt sie nicht das Erkunden vor Ort. Gerade auf einer Insel wie Teneriffa, wo sich Landschaften und Wetter innerhalb weniger Kilometer ändern können, lohnt es sich, flexibel zu bleiben.

Hinweis: Dieser Reisebericht wurde im Februar 2018 verfasst. Im September 2025 habe ich ihn überarbeitet und um zusätzliche Tipps ergänzt.

Masca-Gebirge – steile Täler und erste Eindrücke

Mein erster Ausflug führte mich ins Masca-Gebirge. Schon die Fahrt dorthin war ein Abenteuer: Enge Serpentinen, tiefe Schluchten und immer wieder kleine Aussichtspunkte, an denen man am liebsten sofort anhalten möchte. Genau hier zeigt sich, warum Teneriffa so besonders zum Fotografieren ist – in kürzester Zeit steht man mitten in einer Landschaft, die fast an die Anden erinnert.

Als wir im Masca-Tal ankamen, erfuhren wir, dass in einigen Autos die Scheiben eingeschlagen und Wertgegenstände entwendet worden waren. Das ist ein Hinweis, den man ernst nehmen sollte, wenn man dort unterwegs ist. Nach kurzer Zeit entschieden wir uns, noch höher hinaufzufahren. Auf rund 1.100 Metern erwartete uns eine atemberaubende Stimmung mit Lenticularis-Wolken, Nebel und schließlich einem spektakulären Sonnenuntergang.

Mit dem 24–70-mm-Objektiv von Tamron konnte ich die markanten Bergkämme gut einfangen, aber auch das 100–400-mm-Objektiv erwies sich als Gold wert. Gerade in diesen Tälern lassen sich mit dem Teleobjektiv spannende Kompositionen erstellen, da sich einzelne Felsen oder kleine Häuser isolieren lassen. Dadurch erhält das Bild Tiefe und Details, die mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbar sind, werden hervorgehoben.

fotoworkshop teneriffa

Was ich schon an diesem ersten Tag gelernt habe: Es lohnt sich, die Kamera nicht nur auf die gesamte Landschaft zu richten, sondern bewusst nach Strukturen im Detail zu suchen. Ein einzelner Kamm, der im Licht der Nachmittagssonne liegt, kann eindrucksvoller sein als ein weitwinkliger Überblick über das gesamte Tal.

Zwischen Vulkanen und Küste – Teneriffas Gegensätze

Der Tag begann entspannt mit einem ausgiebigen Frühstück, bevor wir in den Teide-Nationalpark aufbrachen. Von diesem Ort hatte ich schon lange gehört, aber erst, als wir die Passhöhe erreichten, verstand ich den Hype. Die Lavalandschaft, die bizarren Felsformationen und die klare Luft wirkten fast surreal. Noch am Nachmittag suchten wir nach geeigneten Orten für die Nacht, um die Milchstraße über dieser einzigartigen Kulisse zu fotografieren.

Anschließend zog es uns an die Nordküste, genauer gesagt nach Punta del Hidalgo. Nebel und Regen hüllten die Küste in eine mystische Stimmung und bildeten einen starken Kontrast zur klaren Vulkanlandschaft von wenigen Stunden zuvor. Ein Einheimischer riet uns sogar davon ab, direkt an der Küste zu fotografieren. Dennoch nutzte ich die Gelegenheit und hielt die Stimmung mit Kamera und Stativ fest. Anschließend fuhren wir zurück zur Unterkunft, um die Bilder zu sichern.

Am Abend kehrten wir in den Nationalpark zurück. Auf 2.300 Metern Höhe wartete die Goldene Stunde über dem Nebelmeer auf uns – ein Anblick, den ich nicht so schnell vergessen werde. Kaum hatte ich mein Stativ aufgebaut, rollten allerdings Reisebusse voller Touristen heran. „Teide by Night“ stand groß auf ihren Windschutzscheiben und die Gruppen drängten sich an den besten Aussichtspunkten.

Nach Sonnenuntergang wurde es wieder ruhig. Gegen 22 Uhr trafen wir uns mit anderen Fotografen, um die Milchstraße über den Felsformationen zu fotografieren. Diese Kombination aus klarer Höhenluft, bizarren Landschaften und dem Sternenhimmel zählt für mich bis heute zu den eindrucksvollsten Erlebnissen beim Fotografieren auf Teneriffa.

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Stille am Teide – Fotografieren im Teide-Nationalpark auf Teneriffa

Am dritten Tag stand der Teide erneut auf dem Programm. Nach einem kurzen Einkauf bei einer deutschen Discounterkette ging es wieder hinauf auf 2.300 Meter. Oben angekommen, hatten wir noch genügend Zeit, um bei grandioser Aussicht zu Mittag zu essen. Schon das Warten inmitten der weiten Felslandschaft war etwas Besonderes – es gab keine Ablenkung, nur der Blick über die endlosen Lavafelder.

Als die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Ort. Dabei erlebte ich etwas, das mich bis heute beeindruckt: absolute Stille. Kein Wind, keine Stimmen, keine Autos – nur der Auslöser meiner Kamera durchbrach die Ruhe. Diese Totenstille, kombiniert mit dem Farbenspiel des Sonnenuntergangs, war einer der intensivsten Momente meiner Reise.

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Nach Sonnenuntergang liefen wir zum Auto zurück, kochten auf dem vielleicht schönsten Parkplatz der Insel unser Abendessen und genossen die besondere Stimmung. Doch schon kurz darauf frischte der Wind auf und die Temperaturen fielen spürbar.

Letzte Tage auf Teneriffa – entspanntes Fotografieren

Nach den intensiven Tagen im Teide-Nationalpark und an der Küste haben wir es die letzten Tage etwas ruhiger angehen lassen. Wir fotografierten öfter tagsüber, statt wie gewohnt zum Sonnenauf- oder -untergang unterwegs zu sein. Gleichzeitig nutzten wir die Gelegenheit, auszuschlafen und die Vielfalt der Insel in einem entspannteren Rhythmus zu genießen. Auch tagsüber gibt es auf Teneriffa viele spannende Motive – man muss nur lernen, mit dem Licht zu arbeiten.

Genau dafür habe ich mein E-Book „Die Wirkung von Licht in der Landschaftsfotografie“ geschrieben. Darin erkläre ich dir Schritt für Schritt, wie du selbst in schwierigen Situationen das Beste aus dem vorhandenen Licht machst und deine Bilder lebendiger wirken.

Fazit – Teneriffa fotografieren lohnt sich

Bei meiner Fotoreise nach Teneriffa wurde mir einmal mehr bewusst, wie abwechslungsreich die Insel ist. Von schroffen Küsten über dichte Nebelwälder bis hin zu den Vulkanlandschaften des Teide wechseln die Bedingungen innerhalb weniger Kilometer komplett. Wer Teneriffa fotografieren möchte, muss sich auf Gegensätze einlassen und flexibel bleiben.

Auch wenn ich im Vorfeld viel vorbereitet hatte, war die wichtigste Erkenntnis: Spontane Entscheidungen vor Ort machen oft den Unterschied. Zu den unvergesslichen Momenten, die man nicht planen kann, gehören das Erlebnis der völligen Stille am Teide und die mystischen Nebelszenen an der Küste.

Wenn dich vor allem die Milchstraßenfotografie interessiert, solltest du dir meine Fotoreise nach La Palma ansehen. Sie findet einmal jährlich statt und die Plätze sind erfahrungsgemäß schnell ausgebucht. La Palma ist für die Astrofotografie sogar noch spannender als Teneriffa, denn die Luft ist sehr klar und auf der Insel befinden sich die weltbekannten Sternwarten.

Für mich steht fest: Teneriffa ist eine der spannendsten Inseln für Landschaftsfotografie. Und es wird bestimmt nicht mein letzter Besuch gewesen sein.


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