Backup & Datensicherung für Fotografen. Fotos und wichtige Daten sind einmalig und bei Verlust meist unwiederbringlich. Deshalb sollte auf die Datensicherung mindestens genauso viel Wert gelegt werden wie auf die Kamera selbst. Bereits vor vielen Monaten schrieb ich einen Artikel über die Datensicherung und Backup für Fotografen. Seitdem hat sich viel geändert und ich konnte meinen Workflow weiter optimieren.

Backup für Fotografen – Schritt für Schritt

Bevor wir über die Datensicherung sprechen, müsen wir das Risiko analysieren. Am Anfang steht das Risiko: Was soll abgesichert sein? Auch wenn das Risiko für z.B. Wohnungsbrand sehr sehr gering ist, ist das Risiko da. Wie wahrscheinlich ist der Eintritt des Schadens und wie schlimm wäre dieser? Jeder muss für sich selbst eine Kosten-Nutzen-Abschätzung machen.

Wie viel Zeit investierst du in die eigene Fotografie? Selbst wenn Du nur 3-4 mal im Monat für 2-3 Stunden fotografieren gehst, sind das inklusive Bildbearbeitung 15-20 Stunden.

  • Fotosession pro Monat: ca. 16 Stunden
  • Bildbearbeitungs-Sessions: ca. 4 Stunden

Hochgerechnet sind das bei Hobbyfotografen im Jahr fast 240 Stunden. Bei mir sind es mindestens 700 Stunden. Was wäre, wenn die Daten auf einmal alle weg sind? Ein Horror-Szenario!

Meine Backup-Strategie lässt sich in vier Abschnitte aufteilen. Neben der täglichen Sicherung ist auch die wöchentliche, monatliche und jährliche Sicherung ein wesentlicher Bestandteil.

Level 1 – Zwei Festplatten als Basis (tägliches Backup)

Seit 2023 nutze ich eine SanDisk SSD mit 4TB* (bis 2022 die LaCie HDD mit 4TB Speicherplatz*) als Arbeitsfestplatte und um die Fotos nach dem Shooting dort abzuspeichern. Auf dieser externen Festplatte sind alle Dateien (wie RAW-Dateien sowie die zugehörigen Lightroom-Kataloge) gesichert. Meine Filmprojekte, die Zeitraffer-RAWs sind auf einer weiteren SSD von Samsung gespeichert.

Nach jeder Foto- oder Bildbearbeitungs-Session sowie täglich bevor der Mac ausgeschaltet wird, synronisiere ich alle Daten von meiner SSD mit der langsameren LaCie 5TB über die Software FreeFileSync. Somit sind alle Daten exakt gespiegelt und bei Verlust meiner SSD kann ich einfach mit der LaCie 5TB weiterarbeiten oder die Daten von dort auf eine neue SSD ziehen. Die Software erkennt, welche Datein gelöscht, verändert oder neu hinzugefügt wurden. Es wird eine exakte Kopie meiner SanDisk SSD mit 4TB* (produktive Festplatte) erstellt. Der große Vorteil ist, dass keine Ordner/Dateien versehentlich vergessen werden.

Das gleiche Prinzip gilt auch für meine SSD, auf der alle Filmprojekte, Videodatein sowie Zeitraffer gespeichert sind.

Level 2 – NAS mit 2x 8TB (wöchentliches Backup)

Seit einigen Jahren nutze ich das NAS (Network Attached Storage) von Synology DS418 um meine Daten und Bilder auf zwei Festplatten je 8TB zu sichern. Durch die 4 Einschübe lässt sich der Speicherplatz problemlos auf bis zu 48 Terabyte aufstocken. Nach langer Recherche entschied ich mich für RAID 1. Damit steht mir nur 8TB von möglichen 16 TB des Speicherplatz zur Verfügung, jedoch sind alle Daten doppelt gesichert. Wöchentlich spiegle ich meine Daten von der SanDisk SSD 4TB* mit FreeFileSync auf mein NAS. Damit werden die neuen Dateien, geänderte Dateien und gelöschte Dateien mit dem NAS synronisiert.

Level 3 – Externe Festplatte 8TB (monatliches Backup)

Wie schon bemerkt, ist das Thema “Backup für Fotografen” eines der wichtigsten Themen überhaupt. Fotos, Videos und Daten haben einen unfassbaren Wert, welcher sich nicht schätzen lässt. Um auch für das schlimmste Szenario vorbereitet zu sein, wird Ende des Monats nochmals die Daten auf eine externe Festplatte mit 8 TB gezogen. Diese wird jedoch nicht in meiner Wohnung, sondern bei einem guten Freund verschlüsselt im Keller gelagert.

Nachtrag vom 03. Januar 2023: Seit wenigen Wochen nutze ich auch Abo mit 2 TB Speicherplatz bei Google Drive für 99 Euro im Jahr. Dies nutze ich für die Übertragung von Kundenprojekten sowie den wichtigsten Fotodateien.

Level 4 – Archivierung der Daten (jährliches Backup)

Ein letztes Backup findet einmal jährlich statt. Genau genommen ist es kein Backup, sondern die Archivierung von Daten auf internen Festplattten. Dort werden die gesammelten Daten des gesamten Jahres gesichert.

Neben der Archivierung auf einer weiteren Festplatte werden die RAW-Dateien des Jahres auch in die Amazon Cloud hochgeladen. Für Prime-Mitglieder ist der Foto-Upload inklusive mit unbegrenztem Speicherplatz. Auch RAW-Dateien können hochgeladen werden (Stand Juli 2021).

Langfristig denken

Über 2 Wochen überlegte ich mir eine Strategie, mit welcher ich ruhig schlafen kann. Wie gut funktioniert die Backup-Strategie? Dies werde ich erst nach einem echten Datencrash sehen. Jeder muss aber natürlich die für sich passende Speicherlösung finden. Das ist auch abhängig von der Datenmenge und Budget.

Auch HDDs und SSDs verschleißen! Deshalb sollten Festplatten (intern, NAS-System) aus Sicherheitsgründen alle 6-8 Jahre und exterme Festplatten alle 4-6 Jahre ausgetauscht werden. Es ist wichtig, die Backup-Strategie und die Datensicherungen immer an die zu sichernde Speichermenge anzupassen.

Fazit:

Backup und Datensicherung ist ein sehr bedeutendes Thema für jeden Fotografen. Aufgrund von FreeFilySync nimmt die Strategie nicht viel Zeit weg. Im Monat verbringe ich insgeamt ca. 6 Stunden um meine Daten zu sichern. Bisher hat sich diese Stategie bewährt und mich noch nicht im Stich gelassen. Letztendlich ist es egal ob du Fotograf oder nur Hobbyknipser bist: Es ist nicht die Frage, ob Du Daten verlierst, sondern nur wann!


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3 Meinungen zu “Datensicherung & Backup für Fotografen – So sicherst du deine Fotos

    • Florian Orth sagt:

      Hallo Klaus. Bei Level 3 werden die Daten von der LaCie 4TB (meine produktive Festplatte) auf die externe Festplatte gezogen, da die aktuellsten Daten auf der LaCie liegen und nicht auf dem NAS 🙂

      • Klaus Bernhard sagt:

        Ah genau, weil du da ja nur monatlich sicherst, beim genauen Lesen….. sorry. Ich Bau mir mein Backup System ähnlich auf, aber vorerst lasse ich ein NAS weg, wegen der geringeren Datenmenge – noch- nicht notwendig. Und mein Gedanke ist, daß ich es ja bei Bedarf dazu einbauen kann. Lg

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