Viele sind fasziniert davon, den Mond zu fotografieren, doch wer es ausprobiert, merkt schnell: So einfach ist es nicht. Oft wirkt der Mond überbelichtet, Strukturen verschwinden und die Landschaft bleibt stockdunkel. Gerade dieser Kontrast macht die Mondfotografie zur Herausforderung.
Der Grund: Der Mond ist viel heller, als wir ihn wahrnehmen, und er bewegt sich zudem schneller über den Himmel. Einfach eine Belichtungsreihe aufzunehmen, hilft hier nicht, da der Unterschied zwischen hell und dunkel zu groß ist. Entscheidend sind stattdessen die richtige Tageszeit, ein spannendes Motiv und passende Kameraeinstellungen.
In diesem Artikel erfährst du, wie du den Mond detailreich fotografierst und ihn gleichzeitig in eine stimmungsvolle Landschaft einbindest. Du lernst, warum der Zeitpunkt so wichtig ist, wie du mit guter Planung ein Motiv findest, das dein Foto einzigartig macht, und mit welcher Technik du zuverlässige Ergebnisse erzielst.
Ausrüstung & Einstellungen für die Mondfotografie
Bevor du dich mit der Wahl des Ortes oder der Tageszeit beschäftigst, brauchst du eine solide technische Basis. Denn nur mit den richtigen Einstellungen kannst du die Strukturen und Details des Mondes zuverlässig ins Bild holen. Hier sind die wichtigsten Punkte, auf die du achten solltest:
Belichtungszeit, Blende und ISO
Beim Fotografieren des Mondes sind kurze Belichtungszeiten entscheidend. Der Mond bewegt sich schneller, als man denkt, und bei zu langen Zeiten verschwimmen die Details. Bewährt haben sich Werte zwischen 1/125 und 1/500 Sekunde, abhängig von der Mondphase und der Helligkeit. Um das gesamte Motiv scharf abzubilden, sollte eine Blende im Bereich f/8 bis f/11 gewählt werden. Der ISO-Wert sollte so niedrig wie möglich bleiben – ISO 100 oder 200 reichen in den meisten Fällen völlig aus, da der Mond von Natur aus sehr hell ist.
Stativ und Brennweite
Selbst bei relativ kurzen Belichtungszeiten ist ein stabiles Stativ unverzichtbar. Denn schon kleine Verwacklungen können die feinen Strukturen auf der Mondoberfläche ruinieren. Um zusätzliche Erschütterungen zu vermeiden, empfiehlt sich ein Fernauslöser oder die Nutzung des Selbstauslösers der Kamera. Für detailreiche Aufnahmen benötigst du ein Teleobjektiv mit mindestens 200 mm Brennweite – je länger, desto besser. Mit 400 mm oder mehr lassen sich Krater, Strukturen und Schattenspiele sichtbar machen. Wenn der Mond hingegen zusammen mit einem Motiv (z. B. Burg, Schloss, Felsen etc.) abgebildet werden soll, darf die Brennweite nicht zu kurz sein. In diesem Fall ist ein weiter entferntes Standpunkt besser.
Mit diesen Grundlagen bist du technisch bestens vorbereitet. Doch selbst perfekte Einstellungen reichen nicht aus, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Deshalb betrachten wir nun die richtige Tageszeit.


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Mond fotografieren – warum die Tageszeit entscheidend ist
Selbst wenn deine Kameraeinstellungen perfekt sind, wirst du den Mond nachts oft nicht so fotografieren können, wie du es dir vorstellst. Der Grund ist simpel: Die Helligkeitsunterschiede zwischen Mond und Landschaft sind enorm. Um harmonische und spannende Fotos zu bekommen, ist deshalb die Wahl der richtigen Tageszeit entscheidend.
Warum die Nacht problematisch ist
Viele versuchen, den Mond zu fotografieren, wenn er hoch am Nachthimmel steht. In der Praxis führt das jedoch zu Problemen: Der Mond ist extrem hell, während der Vordergrund völlig im Dunkeln versinkt. Eine längere Belichtungszeit macht die Landschaft zwar sichtbar, doch dann brennt der Mond sofort aus. Auch eine Belichtungsreihe ist hier keine Lösung, da der Kontrast zwischen hell und dunkel zu groß ist. Warum das so ist, erkläre ich ausführlich in meinem Artikel über Belichtungsreihen in der Landschaftsfotografie.
Der beste Zeitpunkt: Mondaufgang und Monduntergang
Deutlich bessere Ergebnisse erzielst du beim Mondaufgang oder -untergang. Zu diesen Zeiten steht der Mond noch tief am Himmel und es ist oft noch Restlicht der Sonne vorhanden. Dadurch bleibt auch der Vordergrund erkennbar und die Szene wirkt stimmungsvoller. Besonders spannend sind die Abende direkt nach Sonnenuntergang und die frühen Morgenstunden kurz vor Sonnenaufgang. Hier kannst du den Mond mit seiner natürlichen Helligkeit aufnehmen und gleichzeitig Strukturen in der Landschaft zeigen. Genau solche Momente nutze ich selbst regelmäßig im Pfälzerwald oder in den Alpen, um Fotos zu gestalten, die mehr sind als nur eine helle Scheibe am Himmel.
Die Wahl der Tageszeit ist also genauso wichtig wie die Technik. Sie entscheidet darüber, ob du am Ende ein Bild mit Tiefe und Atmosphäre erhältst – oder nur eine überbelichtete Mondscheibe vor schwarzem Hintergrund.
💡 Totale Mondfinternis in 2026: Am 2./3. März 2026 findet wieder eine totale Mondfinsternis statt. Dabei tritt der Mond komplett in den Erdschatten und zeigt sich rötlich gefärbt – ein echter „Blutmond“. Solche Momente sind ideal, um das Fotografieren des Mondes zu üben und mit einer besonderen Stimmung zu verbinden. Wenn du rechtzeitig planst und das Wetter im Blick behältst, kannst du beeindruckende Fotos machen, die weit über normale Mondfotos hinausgehen.
Das richtige Motiv auswählen
Der Mond allein am Himmel ist zwar ein wunderschönes Naturschauspiel, fotografisch jedoch meist nicht besonders spannend. Ein gelungenes Mondfoto lebt davon, dass der Mond mit seiner Umgebung interagiert. Erst wenn er mit einem passenden Motiv kombiniert wird, entsteht ein Bild mit Tiefe und Stimmung. Genau hier kommt die Planung ins Spiel.
Mit Planung und etwas Glück gelingen besondere Fotos
Um den Mond gezielt hinter einem Berg, einer Burg oder einem Baum zu positionieren, nutze ich Apps wie „TPE 3D” oder „Photopills”. Diese Apps zeigen dir, wann und wo der Mond aufgeht, wie hoch er stehen wird und welche Größenwirkung er im Verhältnis zur Landschaft hat. Diese Tools wirken für Einsteiger am Anfang etwas kompliziert, weshalb ich sie Schritt für Schritt in meinen Fotoworkshops und auf meinen Fotoreisen erkläre. Mit etwas Übung wirst du merken, dass ein gut gewähltes Motiv deine Mondaufnahmen auf ein völlig neues Niveau hebt.
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Das passende Wetter zur Mondfotografie
Neben der Planung ist auch das Wetter entscheidend. In der Himmelsrichtung, in der der Mond aufgeht oder untergeht, sollten sich möglichst keine Wolken befinden, insbesondere keine hohen, da diese das Licht stark dämpfen. Mithilfe von Apps wie VIEWFINDR oder durch einen Blick auf aktuelle Satellitenbilder kannst du bereits im Voraus prüfen, wie die Bedingungen sind. So vermeidest du Frust, wenn der perfekte Moment durch eine dichte Wolkendecke verdeckt wird.
Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: In den Bayerischen Alpen stand ich einmal nach Sonnenuntergang auf einem Parkplatz und wollte gerade losfahren. Plötzlich sah ich, wie der Mond hinter den Berggipfeln aufstieg. Dazu zogen noch Wolken am Himmel vorbei. Es war ein einzigartiger Moment, den ich nur durch Zufall entdeckte. Ich griff schnell zur Kamera, montierte mein Teleobjektiv und hielt diese Szene fest. Das Bild lebt bis heute von der Kombination aus Mond, Bergen und den vorbeiziehenden Wolken. Solche Situationen zeigen, dass das richtige Motiv den Unterschied macht – und manchmal spielt auch der Zufall eine große Rolle.

Fazit: Mond fotografieren mit Planung und Geduld
Den Mond zu fotografieren, klingt einfach, ist aber eine echte Herausforderung. Mit den richtigen Einstellungen – kurze Belichtungszeit, geschlossene Blende, niedriger ISO-Wert und stabiles Stativ – legst du den Grundstein für scharfe Details auf der Mondoberfläche.
Ebenso wichtig ist die Tageszeit. Nachts ist der Vordergrund meist zu dunkel, während beim Mondaufgang oder -untergang Restlicht in der Landschaft erhalten bleibt. So entstehen Fotos mit Tiefe und Atmosphäre. Dazu brauchst du ein spannendes Motiv. Berge, Bäume oder Gebäude machen aus einer einfachen Aufnahme ein stimmungsvolles Bild.
Auch das Wetter spielt eine Rolle: Besonders hohe Wolken in der Aufgangsrichtung können die Sicht komplett versperren. Mit Tools wie Viewfindr oder Satellitenbildern lässt sich das gut vorab prüfen. Und manchmal hilft auch der Zufall, wie bei meinem Foto in den Bayerischen Alpen, als der Mond überraschend hinter den Gipfeln auftauchte.
Mit Technik, Planung und etwas Geduld gelingt dir der nächste Mondaufgang garantiert eindrucksvoll.
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