Wann lohnt sich ein Kamera-Upgrade? Im digitalen Zeitalter sind Kameras aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Von Smartphones bis hin zu hochwertigen digitalen Systemkameras bietet der Markt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Momente festzuhalten und unserer Kreativität freien Lauf zu lassen. Da sich die Technologie jedoch ständig weiterentwickelt und immer neue Kameramodelle auf den Markt kommen, kann es schwierig sein, zu entscheiden, wann sich ein Kamera-Upgrade wirklich lohnt.

In diesem Artikel betrachten wir verschiedene Faktoren, die Dir dabei helfen können, eine bewusste Entscheidung über das Aufrüsten Deiner Kamera zu treffen.

Unteschied zwischen Technik und Kreativität

Ob man wirklich eine neue Kamera “braucht”, ist meiner Erfahrung nach auch sehr subjektiv. Will man unbedingt wechseln, weil ein neues Modell erschienen ist, oder gibt es grundsätzliche Gründe?

Die meisten Hobbyfotografen beginnen mit einem Smartphone, wechseln dann zu einer Kompaktkamera und schließlich zu einer Kamera mit APS-C- oder Vollformatsensor. Selbstverständlich geht nicht jeder den gleichen Weg, oft werden einzelne Schritte übersprungen. Und nicht jeder muss am Ende eine teure Vollformatkamera haben.

Es gibt viele Gründe, die Kamera zu wechseln. Oft ist es die Technik, aber auch die Kreativität.

Seit Beginn meiner fotografischen Tätigkeit im Jahr 2012 habe ich mit vier verschiedenen Spiegelreflex-/Systemkameras fotografiert. Wenn ich eines von all diesen Kameras gelernt habe, dann, dass sie alle nur Bilder machen. Jede dieser Kameras ist ein kleiner Kasten, mit dem man Bilder machen kann.

Natürlich gibt es auch gute Gründe, die für ein Kamera-Upgrade sprechen. Auf diese möchte ich im folgenden Teil näher eingehen. In diesen Punkten geht es in erster Linie um den Umstieg von einer Spiegelreflex-/Systemkamera auf eine andere Spiegelreflex-/Systemkamera.

Gründe für ein Kamera-Upgrade

Megapixel und Rauschverhalten

Je mehr, desto besser? Das scheint das Motto der meisten Kamerahersteller zu sein. Ein größerer Sensor liefert meist auch mehr Megapixel. Aber braucht man wirklich mehr Megapixel? Meiner Meinung nach macht das nur Sinn, wenn du deine Bilder oft in großen Formaten ausdruckst. Und mit groß meine ich größer als 90 x 60 cm. Meiner Erfahrung nach sind 24 Megapixel für 95% der Fotografen ausreichend.

Rauschverhalten

Ein größerer Sensor rauscht bei gleicher Megapixelzahl in der Regel weniger. Das spielt vor allem dann eine Rolle, wenn du oft bei schlechten Lichtverhältnissen mit hohen ISO-Werten fotografierst. Wenn du viel mit hoher ISO fotografierst, dir die Megapixelzahl aber egal ist, kann es sich lohnen, z.B. von APSC auf einen Vollformatsensor (bei gleicher Megapixelzahl) umzusteigen. Es gibt mittlerweile gute Programme, mit denen du das Bildrauschen entfernen kannst. Das neueste Lightroom-Update kann das sehr gut! Bei Nachtaufnahmen der Milchstraße stacke ich sowieso alle Bilder mit einem Programm. Deshalb ist das Rauschen für mich nicht so relevant wie für andere. Für mich ist das Rauschverhalten daher kein relevanter Punkt, wenn es um ein Kamera-Upgrade geht.

Dynamikumfang

Der Dynamikumfang der Kamera ist einer der unterschätzten Faktoren, wenn es um die Aufrüstung einer Kamera geht. Einfach ausgedrückt ist der Dynamikumfang bei größeren Sensoren in der Regel größer. Eine Kamera mit einem höheren Dynamikumfang kann Szenen mit viel Dynamik (Kontrast) besser einfangen, da der Sensor mehr dunkle und helle Töne verarbeiten kann.

Wenn du Veranstaltungen fotografierst, kann das ein guter Grund sein, deine Kamera upzugraden. Der Dynamikumfang ist vor allem für Architektur- und Landschaftsfotografen relevant. Da der Fotograf bei diesen Motiven das Licht nur schwer kontrollieren kann, muss die Kamera in der Lage sein, mit extremeren Lichtverhältnissen umzugehen.

2017 bin ich von einer Kamera mit APS-C-Sensor auf einen Vollformat-Sensor umgestiegen. Das war für mich persönlich eines der größten Argumente für den Kauf einer Kamera mit Vollformatsensor. Aber mache ich deshalb bessere Bilder? Diese Frage kann ich mit einem klaren “Nein” beantworten.

Fotografische Ziele definieren

Der erste Schritt, um herauszufinden, ob ein Kamera-Upgrade notwendig ist, besteht darin, deine fotografischen Ziele zu definieren. Bist du ein Gelegenheitsfotograf, der Momente für persönliche Erinnerungen oder für soziale Medien festhält? Oder bist du ein professioneller Fotograf, der seine Fähigkeiten verbessern und sein Geschäft erweitern möchte? Wenn du deine fotografischen Bedürfnisse kennst, kannst du feststellen, ob deine aktuelle Kamera dich daran hindert, deine Ziele zu erreichen.

Anforderungen an neue Kamera

Verschiedene fotografische Genres haben spezifische Anforderungen, die ein Upgrade der Kamera erforderlich machen können. Beispielsweise benötigen Naturfotografen möglicherweise schnellere Serienbildgeschwindigkeiten und bessere Teleobjektive, während Architekturfotografen von Kameras mit höherer Auflösung und besserer Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen profitieren. Überlege dir, welche Funktionen für das von dir gewählte Genre wichtig sind, und beurteile, ob deine aktuelle Kamera diese Anforderungen erfüllt.

Meine Tipps für einen Kamerawechsel

Wann lohnt sich ein Kamera-Upgrade? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Fotografierst du erst seit ein paar Monaten und möchtest zum Beispiel von der Porträt- zur Landschaftsfotografie wechseln? In der Landschaftsfotografie spielt ein schneller Autofokus keine große Rolle, wohl aber der Dynamikumfang. Meiner Meinung nach gibt es keine Kamera für alles. Die heutigen Kameramodelle sind für alle Zwecke gut ausgestattet und ein schneller und zuverlässiger Autofokus ist bei den meisten Kameras Standard.

Im Mai 2023 wechselte ich von meiner Nikon Z7 zur neuen Nikon Z8. Meine Gründe waren das Klappdisplay für das Hochformat, der Starlightview (bessere Fokussierung und Sicht im Dunkeln) und der schnelle Autofokus. Ab und zu brauche ich auch einen zuverlässigen Autofokus und Serienbildgeschwindigkeit. Das war bei der Z7 nicht ausreichend und ich bin auf die neue Z8 umgestiegen.


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