Wo kann man in der Schweiz am besten fotografieren? Es gibt viele Orte in der Schweiz, die sich für einen Fotoausflug lohnen. Seit meinem ersten Besuch im Sommer 2017 komme ich immer wieder an den Sustenpass zurück. Die Vielfalt an Fotomotiven ist nahezu endlos und immer wieder spannend zu fotografieren. Bei jedem Besuch findet man neue Kompositionen von bereits fotografierten Motiven. Aufgrund der Nachfrage habe ich mich entschlossen, 2021 meinen ersten Fotoworkshop am Sustenpass durchzuführen. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, was ich mit meinen Teilnehmern im August 2023 erleben durfte.

Fotografieren am Sustenpass | Schweiz

Meine mehrtägigen Workshops und Fotoreisen beginnen nicht direkt am Fotospot, sondern gemütlich beim Mittag- oder Abendessen. Der Workshop am Sustenpass begann ganz entspannt mit einem Mittagessen im Berggasthaus. Ein großer Teller mit Salat, Gemüse und einer großen Scheibe Rindfleisch sollte bis zum Abend reichen. Um möglichst viele Fahrten ins Tal zu vermeiden, übernachteten wir in einem der Hotels oben auf dem Pass. Nach dem Mittagessen checkten wir im Hotel ein und bezogen unsere Zimmer.

Eigentlich wollten wir gegen 15 Uhr zum ersten Motiv aufbrechen, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Es regnete in Strömen und bis 17 Uhr war keine Besserung in Sicht. Also schnell umdisponiert und ein wenig Theorie über die richtige Kameraeinstellung und Belichtung gequatscht 🙂 Solche Themen bespreche ich eigentlich direkt am Motiv, genau dann, wenn sie gebraucht werden.

Ständig schaute ich auf das Wetterradar und gegen 16.30 Uhr hörte es auf zu regnen. Wir packten unsere Foto-Rucksäcke und fuhren direkt zu unserem ersten Fotomotiv, einem Wasserfall in der Nähe des Steinsees. Zwischendurch nieselte es immer wieder, was uns aber nicht vom Fotografieren abhielt. Um 18 Uhr wollten wir gemeinsam zum Bergsee laufen, aber es begann zu regnen. Also setzten wir uns für 10-15 Minuten ins Auto und warteten den Regenschauer ab. Aus dem Regen wurde ein Gewitter mit Hagelkörnern um die 10 mm. Toller Start für den Workshop, dachte ich mir 😉

Regenbogen und Sonnenuntergang am Bergsee

Spätestens um 19.20 Uhr müssen wir aufbrechen, um den Sonnenuntergang am Bergsee nicht zu verpassen. Das war knapp! Gegen 19:10 Uhr lichtet sich der Horizont und die schon tief stehende Sonne erhellt den Regen. Während es noch regnete, stiegen wir alle schnell aus dem Auto und fotografierten den Regenbogen. In aller Eile suchten wir einen schönen Vordergrund und wurden fündig. Man sieht, Regen hat auch seine Vorteile!

Schnell, aber vorsichtig liefen wir zum Bergsee. Statt 20 Minuten brauchten wir 25 Minuten, da die Wege durch den Regen sehr rutschig waren. Oben angekommen war die goldene Stunde schon fast vorbei, aber die Sonne zeigte sich noch für einen kurzen Moment. Die Wolken blieben genau über den Bergen stehen und bescherten uns eine wunderschöne Abendstimmung. So macht Fotografieren in der Schweiz Spaß.

Sonnenaufgang am Sustenpass

Früh morgens um 5.15 Uhr klingelte der Wecker und wir fuhren zu unserem ersten Fotomotiv, das 15 Minuten entfernt auf der anderen Seite des Passes lag. Also einmal hoch und wieder runter. Am Parkplatz in der Nähe des Sustenbrüggli sammelten wir uns und liefen zum Fotomotiv mit den vielen Bächen.

Leider hatten wir kein perfektes Morgenrot, aber trotzdem eine schöne Stimmung mit hohen Wolken, die den Himmel etwas strukturierten und interessant aussehen ließen. Hier fotografierten wir mit Langzeitbelichtungen und Polarisationsfiltern. Nach dem Sonnenaufgang gönnten wir uns einen Kaffee im Sustenbrüggli und so langsam wurden alle richtig munter 🙂

Bevor wir zum nächsten Fotomotiv aufbrachen, ging es erst einmal zum Frühstück ins Hotel. Der Wetterbericht sagte ab 12 Uhr Gewitter voraus. Von 12 bis 16 Uhr war sowieso Mittagspause 🙂

Pünktlich um 16 Uhr trafen wir uns zur Bildbesprechung, um die fotografischen Ergebnisse zu begutachten. Konstruktive Kritik ist wichtig, um das fotografische Auge zu verbessern und beim nächsten Mal besser auf die Komposition oder die Belichtung zu achten.

Schönster Sonnenuntergang in der Schweiz

Seit einigen Jahren besuche ich regelmässig die Schweizer Alpen und habe dort noch nie ein Abendrot oder Morgenrot gesehen und fotografiert. Ab Mittag beobachtete ich ständig das Wetterradar und die Wettermodelle, die bereits seit zwei Tagen eine Abendröte vorhersagten. Nach der Bildbesprechung gönnten wir uns noch einen kleinen Imbiss im Berggasthof Hospiz und ich war geschockt. Wir bestellen ein Sandwich für 7.50 Franken und ich erwarte mindestens Salat, Tomaten, Käse und Schinken/Salami zwischen zwei Scheiben Brot. Ich fiel aus allen Wolken, als ich sah, dass es nur 2 kleine Scheiben, etwas Butter und 3-4 Scheiben Salami gab. Wow, das ist selbst für Schweizer Verhältnisse sehr teuer. Da die Zeit knapp war, ging es ohne große Worte direkt zum Fotomotiv.

Hier erwartete uns eine einmalige Abendstimmung mit Abendrot. Wow, so etwas ist für einen Workshop einfach wie ein Sechser im Lotto. Die Teilnehmer und ich waren begeistert und jeder hat mindestens 4-5 gute Fotos gemacht. Genau so hatte ich mir das 3-4 Stunden vorher vorgestellt. Manchmal spielt das Wetter eben mit.

Fazit zum Fotoworkshop

Fotografieren in der Schweiz ist immer eine Freude, vor allem, wenn man so viel Glück mit dem Wetter hat. Wir durften wunderschöne Stimmungen und Momente erleben, an die ich mich noch in einigen Jahren erinnern werde.

Möchtest du auch am Sustenpass fotografieren? Jedes Jahr organisiere ich einen Fotoworkshop am Sustenpass, bei dem man von mir die Landschaftsfotografie erlernen kann. Neben den Grundlagen stehen auch fortgeschrittene Techniken auf dem Programm.

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