Besonders in dicht besiedelten Gebieten kann es schwierig sein, einen geeigneten Fotospot für die Milchstraße zu finden. Die Milchstraße ist ein faszinierendes Fotomotiv, das Fotografen auf der ganzen Welt begeistert. Die Möglichkeit, diese beeindruckende Himmelslandschaft in Bildern festzuhalten, bietet eine einzigartige Chance, atemberaubende und magische Aufnahmen zu machen. Doch wie findet man das perfekte Motiv für die Milchstraßenfotografie? In diesem Artikel gebe ich dir hilfreiche Tipps.

Lichtverschmutzung minimieren

Eine dunkle Umgebung ist nicht gleichbedeutend mit perfekten Bedingungen für die Milchstraßenfotografie. Das habe ich vor allem bei den ersten Versuchen gemerkt. Das Wichtigste bei der Milchstraßenfotografie ist, dass der Himmel so dunkel wie möglich ist, um die Milchstraße klar erkennen zu können. Deshalb ist es wichtig, Orte zu suchen, die weit weg von Lichtverschmutzung sind. Fernab von Städten und beleuchteten Straßen kann man die Schönheit des Nachthimmels und die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht einfangen. Es gibt im Wesentlichen zwei Dinge, die man bei der Wahl des Fotomotivs beachten muss.

Allgemeines Umgebungslicht am Fotomotiv

Einer der wichtigsten Faktoren ist das allgemeine Umgebungslicht. Dein Fotomotiv sollte möglichst im Schatten einer Lichtquelle liegen. Also kein Dorf oder eine Straßenlaterne, die den Vordergrund deines Motivs beleuchtet. Auch von einer Straße solltest du dich fernhalten, da Autos beim Vorbeifahren das gesamte Motiv beleuchten. Um einen geeigneten Standort zu finden, kannst du die LightpollutionMap verwenden. Hier siehst du, wie viel Lichtverschmutzung das Fotomotiv verursacht.Die LightpollutionMap ist im Prinzip wie Google Maps, nur zeigt es die Lichtverschmutzung an und keine Routen 🙂

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Lichtquellen zur Milchstraße

Gleichzeitig solltest du unbedingt darauf achten, dass sich in Richtung der Milchstraße keine großen Lichtquellen wie eine Großstadt befinden. Dies verhindert nämlich, dass du das Zentrum der Milchstraße sehen und fotografieren kannst. Du solltest auf jeden Fall 50-60 Kilometer vom Fotospot entfernt in Richtung Milchstraße keine große Lichtquelle haben. Kleine Dörfer sind nicht so schlimm.

Die Farben der Karte sind leicht zu interpretieren. Der rote Bereich sollte vermieden werden. Dein Fotospot für die Milchstraße sollte mindestens im gelb-grünen Bereich liegen. Idealerweise im grünen und blauen Bereich. Hier herrschen die besten Lichtbedingungen.

Wetter für die Milchstraßen-Fotografie

Das Wetter hat einen großen Einfluss auf die Sichtbarkeit der Lichtverschmutzung. Nicht nur die Wolken, sondern auch die Luftfeuchtigkeit muss berücksichtigt werden. Je trockener die Luft, desto besser ist die Sicht auf die Milchstraße. In feuchter oder dunstiger Luft wird die Lichtverschmutzung visuell verstärkt und die allgemeine Sichtbarkeit minimiert. Verstehe mich nicht falsch, auch bei höherer Luftfeuchtigkeit kann man gute Aufnahmen der Milchstraße machen. Nur bei trockener Luft hat man die besseren Bedingungen.

Wolkenbedeckung am Standort

Neben der Luftfeuchtigkeit ist auch der Wolkenbedeckungsgrad von Bedeutung. Besonders Anfänger machen hier Fehler. Befindet sich das Fotomotiv z.B. bei Dahn im Pfälzerwald, schaut man in der Wetter-App nach, wie die Bewölkung dort ist. Viele wissen offenbar nicht, dass es sich dabei nur um die Bewölkung direkt über dem Ort handelt. Aber wie sieht der Himmel weiter westlich aus?

Dazu kann man sich die Wettermodelle von Kachelmann anschauen oder einen Ort in 30-40km Entfernung (Blickrichtung der Milchstraße von Dahn) eingeben. Das ist dann ein guter Anhaltspunkt. Am Tag des Shootings habe ich immer zwei Parameter im Blick. Zum einen das Wolkenradar (über die App des Deutschen Wetterdienstes) und die Anzeige der Luftfeuchtigkeit (über Kachelmannwetter).

Die passende Jahreszeit für die Milchstraße

Die Milchstraße bzw. ihr Zentrum ist nicht das ganze Jahr über gleich gut sichtbar. Die beste Zeit zum Fotografieren der Milchstraße ist normalerweise von Frühling bis Herbst. Im Frühjahr befindet sich das Zentrum mehr im Südosten bis Süden, im Sommer im Süden und ab August im Südwesten. Die genaue Position kann mit verschiedenen Anwendungen (z.B. Photopills oder TPE) genau geplant werden.

Neben der Position ändern sich auch die Zeiten, zu denen das Zentrum am besten sichtbar ist. Im Frühling steigt das Zentrum einige Stunden vor Sonnenuntergang auf, während es im Herbst direkt nach Einbruch der Dunkelheit am Abend sichtbar ist. Im Sommer ist die Milchstraße am besten etwa 2,5 Stunden nach Sonnenuntergang sichtbar. Die genauen Zeiten variieren jedoch von Ort zu Ort und können auf verschiedenen Webseiten oder Apps eingesehen werden.

Die beste Mondphase für die Nachtfotografie

Für eine gute Aufnahme der Milchstraße am Fotoplatz spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle. Neben der Lichtverschmutzung am Boden kann diese auch am Himmel auftreten. Der Mond ist das hellste Element und kann die Sicht auf die Milchstraße verdecken.
Die beste Zeit ist +/- 4 Tage um Neumond. Hier geht der Mond meist kurz vor Sonnenaufgang auf und vor Sonnenuntergang unter. Außerdem wird er nicht von der Sonne beleuchtet und stört uns daher nicht.

Fazit

Ziehen wir ein Fazit. Wo finde ich den besten Fotospot für die Milchstraße? Das kommt darauf an. In Deutschland eignen sich tendenziell Regionen wie der Schwarzwald, der Pfälzerwald und die Alpen. Auch in Norddeutschland gibt es viele grün/blaue Flächen, aber je weiter man nach Norden schaut, desto weniger sieht man vom Zentrum der Milchstraße. Vor allem Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein bieten viele gute Standorte, um die Milchstraße zu fotografieren.

Die Milchstraße erfordert oft Geduld und Ausdauer, um das perfekte Motiv zu finden und die besten Bedingungen für deine Aufnahmen zu nutzen.


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