Landschaften einfach mit dem Smartphone fotografieren. Hätte mich vor ein paar Jahren jemand gefragt, ob man mit Smartphone fotografieren kann, hätte ich nur den Kopf geschüttelt. Die Geräte hatten vor einigen Jahren nur ein festes Objektiv, kleine Sensoren und die Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen war miserabel. Sogar bei Sonnenauf- und -untergängen waren die Bilder nicht gut. Warum ist das Fotografieren mit dem Smartphone auch für fortgeschrittene Fotografen geeignet? Diese und andere Fragen möchte ich in diesem Blog beantworten.

Landschaften mit dem Smartphone fotografieren

In den letzten Jahren hat sich die Fotografie enorm weiterentwickelt. Die Smartphone-Technologie hat sich so stark verbessert, dass Smartphones zu einem nützlichen Werkzeug in der Landschafts- und Naturfotografie geworden sind. Insbesondere das iPhone 14 Pro sowie das Samsung Galaxy S22 Ultra verfügen über Kameras mit mehreren Objektiven und können bereits im RAW-Format fotografieren.

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Fotografieren im RAW-Format

Selbst die Smartphone können heutzutage im RAW-Format fotografieren. Dieses Aufnahmeformat ist bei Fotografen sehr beliebt und bietet einige Vorteile. Bei RAW-Bildern werden viele der automatischen Kameraeinstellungen, die das iPhone normalerweise auf ein JPEG-Bild anwendet, wie Weißabgleich oder Schärfe, nicht angepasst.

Das Ergebnis ist ein ehr flaches Bild ohne großen Kontrast. Im Anschluss kann der Weißabgleich, die Farbtöne und die Details in den Lichtern und Schatten viel einfacher und mit weniger Qualitätsverlust angepasst werden. Neuere Apple-Handys wie iPhone 14 Pro können das neue ProRaw-Format von Apple verwenden, das eine einfach zu bearbeitende DNG-Datei erzeugt. Dies kann unter Einstellungen -> Kamera -> Formate -> Apple ProRAW aktiviert werden.

Der Nachteil von RAW-Aufnahmen ist, dass die Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Lightroom oder Snapseed bearbeitet werden müssen. Das Fotografieren von Landschaften ist oft ein langsamerer, methodischerer Prozess, und die Zeit, die du in die Bearbeitung investierst, ist Teil des Weges zu einem einzigartigen Foto.

Experimentieren mit dem Weitwinkel- und Zoomobjektiv

Die meisten neuen Smartphones verfügen über mindestens zwei Kameras. Das iPhone 13 Pro zum Beispiel hat insgesamt 3 Kameras (13mm, 26mm und 77mm Kleinbildäquivalent). Damit bietet mir das Smartphone viele Möglichkeiten, eine Szene gut zu fotografieren.

Weite Landschaften können besonders dramatisch sein, da du viel von einer Szene in einem einzigen Bild einfangen kannst. Berggipfel, die sonst aus dem Bild gerutscht wären, werden plötzlich in ihrer ganzen Majestät eingefangen, während wunderschöne Flüsse nun in ihrer Gesamtheit zu sehen sind.

Mit dem Standardzoom und dem Teleobjektiv rückt die Landschaft optisch näher zusammen und wirkt kompakter. Suche verschiedene Perspektiven und verändere die Brennweite. Du wirst schnell merken, dass sich dadurch viele Möglichkeiten der Bildgestaltung ergeben.

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Bildkomposition finden und einrichten

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein möglichst großer Aufnahmewinkel der Garant für ein gelungenes Landschaftsfoto ist. Um mit dem Smartphone gute Landschaftsaufnahmen zu machen, muss man sich mehr Gedanken über die Bildkomposition machen.

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Interessante Perspektiven finden

Sehr oft erweist sich das Smartphone als nützliches Tools, um neue Perspektiven zu finden oder Bildkompositionen zu testen. Bei meinen Fotoworkshops erklären ich den Teilnehmern, dass man sich mit dem Smartphone deutlich freier bewegen kann und mithilfe der Kamera des Smartphones einfacher neue Perspektiven finden kann. Durch die verschiedenen Objektive des Smartphones kannst du sehen, wie sich die Brennweite auf die Wirkung des Motivs auswirkt.

Interesse im Vordergrund

Suche nach Vordergrundelementen in der Szene. Ein Flusslauf, Felsen oder Bäume können alle verwendet werden, um den Blick des Betrachters auf eine Szene zu lenken. Wenn du oben auf dem Hügel stehst und deine Aufnahme machst, nimm dir ein paar Minuten Zeit, um nach etwas zu suchen, das du in deine Aufnahme einfügen kannst, um die Szene als Ganzes wirken zu lassen.

Führende Linien

Führende Linien sind großartige Kompositionselemente. Suche nach Wegen, schönen Flüssen oder anderen langen Elementen, die vom Vordergrund in den Hintergrund oder vom Hintergrund in den Vordergrund führen. So kann das Auge des Betrachters einer Linie folgen, die ihn visuell durch das Foto führt.

BIldbearbeitung am Smartphone mit Lightroom

Um der Landschaftsaufnahme den letzten Schliff zu geben, muss sie anschließend in Lightroom bearbeitet werden. Auch dieser Schritt kann mittlerweile am Smartphone erledigt werden, da es zahlreiche Apps zur Bildbearbeitung gibt. Mein Favorit ist die App von Lightroom (Adobe).

Das Thema Bildbearbeitung lässt sich nicht in 2-3 Sätzen abhandeln. Ich möchte dir aber einen ersten Einblick geben, wie ich meine Fotos bearbeite. Weiter unten siehst Du auch einen Vorher-Nachher-Vergleich.
Meistens beginne ich damit, den Weißabgleich zu optimieren, damit die Farben richtig aussehen – oder um einem schönen Sonnenuntergang einen Hauch von Wärme zu verleihen. Hier erweist sich das Fotografieren im RAW-Format als besonders vorteilhaft. Ich passe die Belichtung an, vor allem die Lichter und Schatten, um einen hellen Himmel etwas besser unter Kontrolle zu bekommen oder Schatten im Vordergrund aufzuhellen.

In der Bildbearbeitung gibt es kein Richtig oder Falsch. Am Ende zählt dein Geschmack. Und ja, Bildbearbeitung ist wichtig. Aber warum? Das erfährst du in diesem Blog.

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Fazit

Das Smartphone ist aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Es ist immer dabei und ein wichtiges Werkzeug, um Behind the Scenes Aufnahmen zu machen oder einen potentiellen Fotospot zu erkunden. Fotografierst du auch ab und zu mit deinem Smartphone? Dann schreibe es doch einfach in die Kommentare 🙂


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2 Meinungen zu “Landschaften fotografieren mit dem Smartphone – 5 geniale Tipps

  1. Carl sagt:

    Die Bilder zeigen wunderschön den großen Nachteil von Iphones, der falsche Weißabgleich. Erstes Bild dem Gras fehlt Gelbton und der Himmel ist unnatürlich blau. Und beim letzten mit dem Sonnenuntergang, weißt du selbst wie weit die Farben von der Realität entfernt sind. So gut einige Iphone Bilder inzwischen sind, der Weißabgleich ist nach wie vor fremdartig.

    • Florian Orth sagt:

      Hallo Carl. Grundsätzlich möchte ich Dir zustimmen. Jedoch sind die Farben bei Sonnenuntergang schon realistisch. Letztlich kann man nicht erwarten, dass der Sensor eines iPhones die Realität exakt wie eine Systemkamera (Sony A7R oder Nikon Z7) abbilden kann.

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