Welche Objektive für die Landschaftsfotografie sind empfehlenswert? Ein gutes Objektiv ist eines der wichtigsten Gegenstände um zu fotografieren. Es ist ein weit verbreitetes und völlig zutreffendes Sprichwort, dass Objektive wichtiger sind als die Kamera. Welche Objektive eignen sich also am besten für die Landschaftsfotografie und wie wählt man die richtigen Objektive aus?

Warum das Objektiv für die Landschaftsfotografie wichtig ist

Weiwinkelobjektiv
pfalz nebel
Teleobjektiv

Bei diesem Foto dauert es ein wenig, bis man erkennt, dass dies genau dieselbe Landschaft ist. Bei diesen beiden Fotos hat sich nur eine Sache geändert: mein Objektiv. Diese Änderung reicht aus, um zu zwei Fotos mit völlig unterschiedlichen Kompositionen und Erscheinungen zu führen.

Bei dem ersten Foto stand ich direkt auf der Burgmauer, um eine interessante Komposition einzufangen. Die Berge sind im Vergleich zur Burg jedoch sehr klein. Auf dem zweiten Foto hingegen nehmen die Berge fast die gesamte Bildhöhe ein. Es ist ein deutlicher Unterschied. Ich habe die zweite Perspektive eingefangen, indem ich mit meinem Teleobjektiv hineingezoomt habe.

Objektive sind wichtig, weil sie die Art und Weise verändern, wie wir Fotos komponieren. Jedes Objektiv hat seine eigene Art, die Welt zu „sehen“, wie die obigen Beispiele zeigen. Mit einem Weitwinkelobjektiv kannst du im Vergleich zu Teleobjektiven andere Elemente betonen.

Bevor du dein Objektiv auf die Kamera montierst, besteht der erste Schritt darin, sich das endgültige Bild vor dem geistigen Auge vorzustellen. Welche Elemente machen das gesamte Motiv interessant? Visualisiere genau, wie das endgültige Foto aussehen wird. Mit dem passenden Objektiv hast du grundlegenden Einfluss auf deine Fotos.

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Welche Objektive brauchen Landschaftsfotografen?

Grundlegend gibt es für die Landschaftsfotogafie drei verschiedene Objektive bzw. Brennweiten, die besonders nützlich sind:

  • 14-24mm: Ein Weitwinkelobjektiv für weite Landschaften
  • 24-70mm: Allround-Objektiv für alle gängigen Situationen
  • 70-200mm: Ideal für die Aufnahme entfernter Landschaften und die Isolierung von Elementen

Die genauen Zahlen sind hier nicht wichtig. Ob du nun ein 16-35mm oder 14-24mm für weite Motive nimmst, spielt meistens keine große Rolle. Zudem gibt es noch die Festbrennweiten wie das 20mm f1.8 oder 14mm f1.8, welche sich besonders für die Nachtfotografie lohnen.

Weitwinkelobjektive

Die naheliegendste Wahl für Landschaftsfotografen ist ein Weitwinkelobjektiv, das mit dem Bereich von 16-35 vergleichbar ist. Es gibt sicherlich weitere Optionen (wie ein 14-24 oder 10-20mm für Kameras mit APS-C Sensor), aber für allgemeine Situationen nutze ich diesen Brennweiten-Bereich.

Bei der Auswahl des perfekten Weitwinkelobjektivs sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Offensichtlich ist die Gesamtbildqualität des Objektivs sehr wichtig. Sind die Bilder in verschiedenen Blenden von Ecke zu Ecke scharf? Werden Farben genau dargestellt? Was ist mit chromatischer Aberration, Autofokus, Linsenkoma? Dies sind alles technische Aspekte, die beachtet werden sollten.

16mm – Weiwinkelobjektiv

Eines der Objektive in meiner Tasche ist das Nikon14-30mm f4 für meine Nikon Z7. Dieses Objektiv kaufte ich vor einigen Monaten zu meiner Z7 mit dem Z-Mount für “nur” 1200€. Ich recherchiere viel auf verschiedenen Websites, um Bewertungen zu allen von mir gekauften Ausrüstungsgegenständen zu lesen. Viele Fotoläden bieten auch die Möglichkeit, ein Objektiv zu testen. Bist du dir unschlüssig, geh zum örtlichen Fotoladen und leihe dir dein Wunschobjektiv aus.

Nikon Z-System: 14-30mm f4.0* | 20mm f1.8* | 17-28mm f2.8*

Canon: 14-35mm f4.0* | 15-35mm f2.8*

Sony: 16-35mm f4.0* | 20mm f1.8*

Normal- und Teleobjektive

Neben den Weitwinkelobjektiven sind auch die Normal- und Teleobjektive bei Landschaftsfotografen wichtige Objektive. Die nächsten beiden Objektive in den meisten Kamera-Kits sind die Bereiche 24-70 mm und (bis vor einem halben Jahr) 70-200mm. Der Bereich von 24-70 mm ist ein großartiger Allzweck-Zoombereich, um auch etwas weiter entfernte Objekte fotografisch in Szene zu setzten. Meiner Meinung nach eines der besten Objektive für die Landschaftsfotografie. Die beliebtesten Varianten dieser Objektive haben eine lichtstarke Blende von 2,8 oder eine Blende von f4. Wenn Du bei schlechten Lichtverhältnissen nicht viel aus der Hand fotografierst, ist eine Blende 4.0 die bessere Wahl, da sie günstiger und leichter sind.

Mit einer Brennweite von 70 bis 200mm können die Elemente einer Landschaft etwas interessanter wirken. Wie bei dem Bereich von 24-70 mm wird dieser mittlere Telezoom normalerweise mit einer Blende von 2,8 oder f4 angeboten. Für die Landschaftsfotografie bevorzuge ich die f4-Version, da meine Kamera normalerweise auf einem Stativ montiert ist und damit keine Offenblende benötigt wird.

Wenn du jedoch Wildtiere fotografierst, wird ein Teleobjektiv mit einer 2.8er Blende bessere Dienste leisten. Beachte jedoch, dass es auch viele Variationen diesen Objektivtypen gibt. Einige enthalten möglicherweise eine Bildstabilisierung, die den Preis für erheblich erhöht. Wiederum produzieren viele Marken von Drittanbietern (Sigma, Tamron etc.) hervorragende Versionen dieser beliebten Brennweiten.

Super Teleobjektive

Die meisten Landschaftsfotografen scheinen sich bei Teleobjektiven auf den Bereich von 70-200m fixiert zu haben. Besonders bei einer Kamera mit Vollformat sind 200mm in manchen Situationen einfach zu wenig. Seit einiger Zeit nutze ich das 100-400mm f5.6 von Tamron. Hier findest du den Testbericht.

Das Gute an diesen Objektiven ist, dass Sie zusätzlich neben der Landschaftsfotografie ggf. auch in der Wildlife-Fotografie zu nutzen sind. Da es sich um Wildlife-Fotografie handelt, ist es nicht das beste Objektiv, da es in Bezug auf die Blende ziemlich langsam ist (von 5,6 bis 6,3 auf 400mm). Besonders die Objektive zwischen 100mm und 400mm haben keine Offenblende sondern beginnen meist bei einer 5.6er Blende. Dadurch wiegen die Linsen nicht ganz so schwer und sind zum Teil leichter als ein 70-200er mit 2.8er Blende.

Besonders in der Landschaftsfotografie eröffnen 400mm vollkommen neue Perspektiven. Ich habe mich in jüngerer Zeit für das 100-400mm Objektiv in der Landschaftsfotografie entschieden, da ich dadurch die Möglichkeit hab, etwas kreativer zu sein und die Dinge etwas anders zu sehen. Diese größeren Objektive verfügen normalerweise über Bildstabilisierungs- und Zoomsperren, um zu verhindern, dass das Objektiv bei Nichtgebrauch „herauskriecht“.

Die Qualität, Leistung und Preise der Objektive

Bildqualität

Das erste, worauf Du achten solltest, ist die Bildqualität des Objektivs. Vor dem Kauf einer neuen Linse lese ich oft die Bewertungen durch. Du findest vielleicht ein Objektiv, das gut zu deinem Geldbeutel passt, aber was macht dieses Objektiv billiger als ein anderes Objektiv des gleichen Kalibers? Objektivbewertungen sind eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, ob du das gewünschte Objektiv kaufen solltest. Achten auf Schärfe, Verarbeitungsqualität, Wetterschutz und die Gesamtleistung des Objektivs.

Beim Kauf eines Objektivs, insbesonders für die Landschaftsfotografie, achte ich auf die Schärfe von Kante zu Kante. Hat dieses Objektiv scharfe Ecken und einen weit geöffneten scharfen Mittelpunkt oder hat das Objektiv weiche und leicht unscharfe Kanten? Oft kann das Abblenden auf eine Blende f8 dieses Problem beheben. Wenn Du jedoch ein f2.8er Objektiv im Vergleich zu einem f4-Objektiv kaufst, möchtest du die zusätzliche Blende auch nutzen. Chromatische Aberrationen können auch ein Faktor bei der Entscheidung sein, welches Objektiv Du kaufen möchtest. Für mich ist dies heutzutage kein so großes Problem, da es mit einem Klick auf eine Schaltfläche in Lightroom schnell behoben werden kann.

Verarbeitungsqualität

Objektive für die Landschaftsfotografie werden für viele Jahre gekauft und sollte sich langlebig und solide anfühlen. Da Landschaftsfotografen manchmal auch bei Regen unterwegs sind, sollte das Objektiv auch von Regen, Schnee, Sandstürmen usw. geschützt sein. Die meisten Linsen mit Wetterschutz ragen nicht aus dem Objektivtubus heraus. Dies hilft zu vermeiden, dass Staub und Feuchtigkeit in dein Objektiv eindringt und möglicherweise die Optik im Inneren ruinieren kann.

Blende des Kameraobjektivs

Wenn du Landschaftsbilder bei Nacht aufnimmst, sollte das Objektiv eine Offenblende von mindestens 2.8 haben. Mit einer Blende 2.8 oder offener kannst mehr Licht in einem Bild sammeln, anstatt die ISO-Empfindlichkeit verdoppeln zu müssen, wodurch Ihr Bild sauberer bleibt. Es gibt Offenblendige Objektive, meistens Festbrennweiten, die eine maximale Blende von f1.8 oder sogar f1.4 haben. Diese Objektivtypen haben normalerweise einen bestimmten Zweck und eine bestimmte Brennweite. Viele Marken von Drittanbietern stellen hervorragende Festbrennweiten her. Fotografierst du meistens bei Tag oder in der Dämmerung, genügt eine Blende 2.8 oder 4.

Fazit

Es gibt die besten Objektive in der Landschaftsfotografie. Bei dem Kauf eines neuen Objektivs sollten einige Dinge beachtet werden. Meistens nutzt man die Objektive über viele Jahre, weshalb die Anschaffung einer neuen Linse gut überlegt sein sollte. Bessre einmal richtig Investieren als nach wenigen Wochen enttäuscht das Objektiv wieder zurückzugeben. Seit vielen Jahren nutze ich sowohl die Objektive von Nikon als auch von Tamron und Sigma. Beiden Dritthersteller liefern für fast jedes Kamerasystem gute Objektive für jede Situation. Diese sind oft 20-25% günstiger als von Nikon, Canon oder Sony direkt.


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