Wie gut ist das Tamron 100-400 für Nikon* wirklich? Vor einigen Monaten stellte ich mir die Frage, welches das neue Teleobjektiv sein soll. Bis Mitte 2020 nutze ich ein altes Tamron 70-200mm mit einer Offenblende von f2.8 und Bildstabilisator. Bei meinen Fotoshootings wurde mir oft klar, dass 200mm einfach nicht genüg Brennweite sind. Nach über 3 Jahren wurde es Zeit für ein neues Objektiv und ich entschied mich aufgrund vieler Empfehlunge von anderen Fotografen für das Tamron 100-400 für Nikon*. Hier möchte ich Dir meine Erfahungen mit dem Objektiv mitteilen und Dir sagen, wann sich dieses Objektiv lohnt.

Tamron 100-400mm im Test: Das perfekte Telezoom-Objektiv?

Bei Fotografen der Natur- und Landschaftsfotografie sind Telezoom-Objektive besonders beliebt. Der Brennweitenbereich von 100 bis 400 mm ist nützlich, um Elemente einer Landschaft freizustellen oder weit entferne Wildtiere zu fotografieren. Das leistungsstarke Objektiv von Tamron bietet Ultraschallantrieb, Autofokus und Wetterschutz. Tamron hat viel Erfahrung in der Herstellung von Telezoomobjektiven, daher ist es etwas überraschend, dass dies das erste ist, das den üblichen Brennweitenbereich von 100 bis 400 mm abdeckt.

Verarbeitungsqualität und Handhabung

Das Tamron 100-400* gehört zwar nicht zur G2-Objektivpalette, erbt jedoch viele der hervorragenden Designelemente, die ein Markenzeichen der Serie sind. Das Objektiv zeichnet sich durch eine hervorragende Verarbeitungsqualität aus. Der äußere Zylinder besteht aus einer Magnesiumlegierung und dicht zusammengesetzten Kunststoffen. In der Hand vermittelt das elegante und moderne Design ein Gefühl von echter Qualität. Dieses Gefühl wird durch das vollständig wetterfeste Design weiter untermauert. In den vergangenen Monaten konnte ich das Objektiv unter schwierigen Wetterbedingungen in Schottland test und kann dir sagen, dass ich selbst mittelmäßigen Regen keine Probleme hatte.

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Bei einem Durchmesser von 86,2 mm und einer Länge von 199 mm (bei 100mm Brennweite) sowie einem Gewicht von 1.135 Gramm ist das Tamron 100-400 mm für ein Objektiv dieses Typs beeindruckend leicht und kompakt.

Einer der größten Kritikpunkte ist, dass Tamron 100-400mm nicht mit einer Stativschelle geliefert wird (genau wie Sigma es mit seinem 100-400-mm-Objektiv getan hat). Tamron bietet jedoch die Möglichkeit, die etwas teure Stativschelle für das Objektiv zu erwerben. Das Fehlen einer Stativschelle hilft sicherlich dabei, die Dinge kompakt zu halten und Gewicht zu sparen, aber dies auf Kosten der Einsatzmöglichkeiten. Obwohl das Objektiv für seine Klasse zwar klein und leicht ist, ist es dennoch groß und schwer genug, um dem Kamerabajonett zu schaden. Fotografierst du ohne Stativschelle mit dem 100-400mm sowie Stativ, liegt die völlige Belastung auf dem Bajonett der Kamera. Eine Stativschelle schont das Bajonett, da der Schwerpunkt verschoben wird.

Bildqualität des Telezoom-Objektivs von Tamron

Das Tamron 100-400 schnitt im Test erstaunlich gut ab. Im Vergleich zum Pendant von Sigma scheint das Objektiv bei 100mm einen kleinen Ticken kontrastreicher und schärfer zu sein. Diesen Unterschied entfinde ich jedoch als recht klein und beide Objektive befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. Bei 400mm könnte die Schäfe in den Randbereichen etwas besser sein, doch bei einer Blende 8 oder 9 ist dieses Problem beseitigt. Die Vignette ist bei dem Tamron 100-400* ein wenig ausgeprägter, kann jedoch in Lightroom einfach korrigiert werden.

hallerbos

Fazit

Über einen langen Zeitraum konnte Objektiv ausgiebig testen und mir einen Überblick verschaffen. Abschließend muss ich sagen, dass das Tamron 100-400 im Test einen sehr positiven Eindruck hinterlassen hat. Viele Fotografen sehen die Lichtstärke als Kritikpunkt. Ganz ehrlich: In der Landschaftsfotografie wird nur ganz selten mit Blende 4.5 fotografiert. Auf längeren Fototouren ist die Größe sowie das Gewicht definitiv ein großer Vorteil, den ich nicht missen möchte!

Alles in allem erhält man mit dem Tamron Objektiv ein gutes und verhältnismäßig leichtes Objektiv zu einem sehr fairen Preis.

Update Januar 2023: Dieser Blog-Eintrag wurde im Januar überarbeitet mit neuen Erkentnissen und Fotos. Seit 2020 nutze ich das Tamron 100-40mm und bin sehr zufrieden. Aufgrund meines Umstiegs zum Z-System von Nikon werde ich bald auf die 100-400mm Variante von Nikon umsteigen.


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5 Meinungen zu “Das Tamron 100-400 im Test – Meine Erfahungen

  1. René Michael Wiedemann sagt:

    Hallo Florian,
    ich habe nun Deinen Test gelesen und wollte fragen, ob das Objektiv auch gut mit dem FTZ Adapter an der Nikon Z5 funktionieren würde, also ob alle Daten übertagen werden und auch der AF funktioniert.
    Ich tue ich echt schwer , dass native Nikon Z100-400 S für knappe 3000€ dafür zukaufen.
    Ich möchte das Tamron lediglich für die Wald/Landschaftsfotografie und im Zoo verwenden.
    Für echte Wildlife Fotografie wäre es eh zu kurz.
    VG René aus Berlin

    • Florian Orth sagt:

      Hallo Rene,
      das Tamron 100-400 funktioniert in Kombination mit dem FTZ Adapert problemlos. Auch der Autofokus funktioniert tadellos 🙂

  2. Ralph Hennrich sagt:

    Hallo Florian!
    Danke für den guten Test, ich habe den von dir erwähnten Schritt zum Z 100-400 S gemacht und die beiden auch in meinem Blog ausführlich verglichen. Vielleicht auch für dich ganz interessant.
    Optisch war zumindest mein Exemplar des Tamron 100-400 auf Augenhöhe (bei 200 und 400mm), in anderen Aspekten liegt das Z deutlich vorne (Haptik, AF, VR, Naheinstellgrenze, TK-Kompatibilität, Ausstattung).
    Für meine Art der Fotografie (Intimate Landscape, Seascapes, Details, Wasservögel) sind diese Aspekte aber nur zweitrangig.
    Herzliche Grüße vom Bodensee
    Ralph

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