Einen Roadtrip durch Norwegen wollte ich schon seit vielen Jahren unternehmen und dieses Jahr war es endlich soweit. Während ich letztes Jahr im September mit dem Camper durch Schottland gefahren bin, sollte es dieses Jahr in den hohen Norden Norwegens gehen. Aber warum ausgerechnet ein Roadtrip durch Norwegen? Bereits im März 2019 besuchte ich mit Bastian Werner die Lofoten, Senja und Finnland und wollte dieses Jahr unbedingt im Herbst dorthin. Gut, ein Grund war auch, dass ich auf meiner Fotoreise durch Schottland fast nur Regen hatte und ein Fotokollege wochenlang bei bestem Wetter in Norwegen war.

Wo finde ich die besten Fotomotive in Norwegen? Diese Frage stellte ich mir, bevor ich den Flug von Frankfurt nach Tromsö buchte. Schon lange vor der Reise hatte ich mit Hilfe von digitalem Locationscouting viele schöne Motive gefunden, die ich unbedingt fotografieren und besuchen wollte. Da ich die Reise nicht alleine antreten möchte, begleitete mich Bastian Werner, einer der besten Wetterfotografen. Am Abflugtag trafen wir uns am Flughafen in Frankfurt und flogen direkt nach Tromsö.

roadtrip norwegen

Der Beginn einer denkwürdigen Fototour nach Norwegen

Voller Vorfreude stieg ich in den Flieger nach Tromsö und konnte es kaum erwarten, wieder in diesem schönen Land zu sein. Pünktlich um 13.20 Uhr landeten wir auf dem kleinen, beschaulichen Flughafen von Tromsö. Innerhalb weniger Minuten war unser Gepäck da und wir konnten unseren Mietwagen abholen. Statt wie bei unserer Fototour im Winter 2019 mieteten wir diesmal einen Kleinwagen, der wenig verbraucht und für 14 Tage günstig für 500 Euro zu haben war. Die Koffer stellten wir auf die Rückbank und die Fotorucksäcke passten perfekt in den Kofferraum.

Auf unserem Roadtrip durch Norwegen wollten wir möglichst spontan dem Wetter folgen und uns nicht auf eine feste Unterkunft festlegen. Ein Wohnmobil kam nicht in Frage, da diese teilweise über 2.000 Euro für 14 Tage kosten. Also packte ich Schlafsack, Isomatte und Zelt in den Koffer. Die Benzinkosten in Skandinavien liegen mit 2,20 Euro pro Liter etwas über dem deutschen Durchschnitt und da ist ein Auto mit geringem Benzinverbrauch deutlich angenehmer. So kann man auch mal spontan von Finnland nach z.B. Senja fahren, um die besten Lichtsituationen einzufangen.

Langsam aber sicher hörte ich meinen Magen nach Essen schreien. Wir hielten spontan bei Burger King für einen kleinen Snack und schauten uns die Wettermodelle für die nächsten Tage an. Da es in Norwegen nicht wirklich vielversprechend aussah, fuhren wir weiter nach Finnland. Hier waren die Chancen auf gute Bedingungen für die nächsten 2-3 Tage deutlich besser. Während der dreistündigen Fahrt nach Lappland hielten wir an zwei Fotomotiven, die wir bereits zu Hause auf der Karte markiert hatten. Beim zweiten Motiv kam überraschenderweise noch etwas Farbe in die Wolken und ich fotografierte dort eine Langzeitbelichtung, um dem ganzen Bild etwas mehr Ruhe und Dynamik zu geben.

roadtrip norwegen, berge

💚 Mitgliedschaft & Support

Gefällt dir dieser Blogartikel? Werde Mitglied, unterstütze meinen Blog und lerne fotografieren ➜ Einmalig oder ab 5€ im Monat

Spontan nach Finnland, dem Wetter hinterher

Danach fuhren wir weiter zu unserer Unterkunft in Finnland, die etwa eine Stunde hinter der Grenze lag. Das Navigationssystem zeigte an, dass wir um 20:55 Uhr unser Ziel erreichen würden. Was wir allerdings ein wenig vergessen hatten, war die Zeitverschiebung. Das Einchecken war bis 22 Uhr möglich und wir schafften es gerade noch rechtzeitig. Übernachtet haben wir in einem kleinen Bungalow für 50€/Nacht mit einfachster Ausstattung. Kein Luxus, aber ausreichend 🙂 Der erste Morgen begann mit Regen, so dass wir erst einmal ausschliefen und Energie für die nächsten Tage tankten.

Eigentlich wollten wir einen Roadtrip durch Norwegen machen, aber jetzt sind wir in Lappland, Finnland. Manchmal muss man sich entscheiden, was wichtiger ist: eine gute Lichtstimmung oder eine coole Location. Die letzten Polarlichter hatte ich vor 4 Jahren gesehen und ich konnte es kaum erwarten, sie wieder zu sehen. Nach dem Frühstück fuhren wir weiter nach Muonio, um potentielle Fotospots für den Sonnenuntergang, die Nacht und den Sonnenaufgang zu erkunden.

Da es noch 4-5 Stunden bis zum Sonnenuntergang dauerte, schauten wir uns noch einige Motive für den nächsten Morgen an. Da wir noch nie in Lappland fotografiert hatten, war zunächst eine kleine Recherche über Google Maps notwendig. Über abenteuerliche Schotterpisten mitten in Lappland fuhren wir zu den entlegensten Plätzen und fanden nicht wirklich eine perfekte Location.

Sonnenuntergang am Särkitunturi und Lachs zum Abendessen

Nach einem kurzen Einkauf und einem Kaffee im „Swiss Cafe Muonio“ beschlossen wir, zum Särkitunturi zu fahren, um dort den Sonnenuntergang und die Polarlichter zu fotografieren. Bevor wir aber die 200 Höhenmeter zu Fuss zurücklegten, wollten wir uns noch etwas stärken. Vor dem Aufbruch hatte ich beschlossen, die Campingausrüstung zu Hause zu lassen, um Gewicht zu sparen. Zum Glück gab es neben dem Parkplatz eine Feuerstelle, an der wir unser Abendessen kochten. Es gab frischen Lachs mit Salzkartoffeln. Ein einfaches Gericht, aber sehr lecker. Da ich mein Campinggeschirr nicht dabei hatte, musste ich einen Teller a la McGuyver aus dem leeren Wasser basteln. Erstaunlicherweise funktionierte das sehr gut!

roadtrip norwegen

Abendhimmel und Polarlichter in Finnland

Unser Plan war, auf dem Gipfel den Sonnenuntergang, die Nordlichter und vielleicht auch den Sonnenaufgang zu fotografieren. Da es nachts unter 0 Grad kalt werden kann, nahmen wir Schlafsack und Isomatte mit. Auf halber Strecke gab es eine kleine Schutzhütte, in der wir die Nacht verbringen wollten. Oben angekommen, wurden die Wolken immer dichter und nach Norden hin wurde der Himmel für die Polarlichter immer dunkler. Wird das noch was? Bastian und ich glaubten nicht mehr so recht an ein Aurora Borealis. Laut Viewfinder-App sollte es noch ein schönes Abendrot geben. Wir waren uns nicht sicher, ob nicht ein Wolkenband die Sicht versperrt und wir einen perfekten Sonnenuntergang erleben würden. Aber es wurde sehr gut! Eifrig baue ich mein Stativ auf und denke nicht daran, dass die Sonne viel langsamer untergeht als in Deutschland und ich noch viel mehr Zeit habe.

So, der Sonnenuntergang war geschafft und die ersten gelungenen Fotos waren im Kasten. Es ist immer wieder schön, solche Momente zu erleben. Aber nach dem Sonnenuntergang hieß es erst einmal warten, bis es dunkel wurde. Während Bastian seinen Schlafsack und die Isomatte aufbaute, zog ich meine zweite Jacke an und setzte mich auf einen kleinen Felsen im Windschatten. Mit einem wunderschönen Blick auf den Bergsee schaute ich in den Himmel und genoss einfach die Aussicht. Die blaue Stunde dauert keine Stunde, sondern hier im hohen Norden eher 2 bis 2,5 Stunden.

Die ersten Polarlichter des Roadtrips

Gut eine Stunde nach dem Sonnenuntergang bemerkte ich eine Wolke am Himmel, die sich sehr schnell bewegte. Moment, sind das Polarlichter? Voller Euphorie weckte ich Bastian mit den Worten “Da sind Polarlichter!!!” aus dem Halbschlaf. Gemeinsam liefen wir 10 Minuten weiter zum nächsten See, um dort die Polarlichter mit Reflexionen zu fotografieren. Da es zu windig war und sich Wolken vor die Nordlichter schoben, liefen wir wieder 70 Höhenmeter hinunter zu einem kleineren See direkt neben einer Schutzhütte. Bastian lief direkt einen schmalen Pfad am See entlang, um einen Blick nach Norden zu erhaschen.

Während wir am Ufer entlang liefen, begann das wunderbare Schauspiel der Nordlichter. Wir mussten aufpassen, dass wir nicht auf dem nassen Moos ausrutschten und in den See fielen. Dort bot sich uns ein gigantisches Schauspiel. Zum Tutorial Polarlichter fotografieren. Keine 10 Minuten später erloschen die Polarlichter. Statt zur Hütte liefen wir zum Auto und fuhren zu einem Parkplatz in der Nähe unseres Fotospots für den Sonnenaufgang. Jetzt noch das Zelt aufbauen und 4 Stunden schlafen? Da wir nur mit einem kleinen Auto zum Fotografieren in Norwegen unterwegs waren und die Sitze umklappen wollten, mussten die Koffer raus. Die Nacht war sehr unruhig, da man sich auf dem Beifahrersitz nicht wirklich ausstrecken und schlafen konnte. Der große Vorteil ist, dass das Aufstehen am nächsten Tag viel leichter fällt.

💚 Mitgliedschaft & Support

Gefällt dir dieser Blogartikel? Werde Mitglied, unterstütze meinen Blog und lerne fotografieren ➜ Einmalig oder ab 5€ im Monat

Malerischer Sonnenaufgang in Finnland

Alle 20-30 Minuten wache ich auf und schaue auf die Uhr und irgendwann ist es endlich 5.50 Uhr und Bastian ist auch wach. Wir fuhren am frühen Morgen über die Schotterpiste zu dem Fotomotiv, das wir uns am Vortag angeschaut hatten. Ursprünglich war geplant, die Flussschleife mit den umliegenden Bäumen und dem Nebel zu fotografieren. Neben uns waren auch Rentiere unterwegs, die aber anscheinend an Menschen gewöhnt sind. Da aber die Perspektive nicht passte und auch der Nebel nicht zu sehen war, fuhren wir zurück und liefen zu dem See, an dem wir übernachtet hatten.

Das Ufer war voller Gestrüpp und wir suchten nach schönen Perspektiven im Vordergrund. Neben meinem Nikon 14-24mm fotografierte ich auch mit dem Tamron 100-400mm, um die schönen Details im Nebel zu fotografieren. Unweit des Ufers stand ein Häuschen, das wir für ein Sommerhaus hielten. Als wir zurückliefen, kam jemand aus dem Haus direkt auf uns zu. Ich dachte, entweder werden wir jetzt vom Grundstück vertrieben oder zum Kaffee eingeladen.

Die Gastfreundschaft der Finnen

Es stellte sich heraus, dass dort ein Deutscher wohnte, der vor zwölf Jahren nach Finnland ausgewandert war und jetzt als Arzt arbeitete. Wir kamen ins Gespräch und er lud uns zum Kaffee ein. Diese Gastfreundschaft in Finnland ist einfach wunderbar. Zurück im Auto schmiedeten wir einen Plan für die nächsten zwei Tage und beschlossen, nach einem Einkauf im Supermarkt und einem kleinen Kaffee zurück nach Norwegen zu fahren.

Laut Wettervorhersage sollte dort die Chance auf Polarlichter am Abend am größten sein. Hier fanden wir wieder eine ähnliche Unterkunft wie in der ersten Nacht für 43 € direkt bei Skibotn. Unterwegs fanden wir ein kleines All-you-can-eat-Restaurant mit frischem Fisch für nur 19 €. Auf dem Campingplatz angekommen, legten wir uns für ein Mittagsschläfchen hin und beobachteten das Wetter. Als ich fragte, wo denn heute Nacht das beste Wetter sei, antwortete er mir, dass wir noch 2 Stunden zurück nach Schweden fahren müssten. Eigentlich war meine Motivation für weitere zwei Stunden im Auto nicht besonders hoch, aber die Vorhersage sah einfach zu gut aus. Hätten wir das gewusst, wären wir gleich in Finnland geblieben, denn die Grenze war nicht weit. Leider waren in Norwegen nur auf den Lofoten gute Bedingungen für Polarlichter zu erwarten.

Polarlichter der Extraklasse in Schweden

Direkt vor unserer Unterkunft hingen die Wolken und es war unmöglich, Polarlichter zu sehen und zu fotografieren. Gerade hier im Norden ist es schwierig, sich immer hundertprozentig auf die Wettermodelle zu verlassen. Diese können sich innerhalb weniger Stunden komplett ändern. Da Bastian die ganze Zeit gefahren ist, haben wir uns abgewechselt und ich bin zweieinhalb Stunden nach Schweden zu unserem Fotomotiv gefahren. Als wir am See ankamen, war bereits die späte blaue Stunde und wir suchten nach schönen Vordergründen. Langsam aber sicher flaut der Wind ab und das Schauspiel am Himmel beginnt. Das Polarlicht zeigt sich von seiner schönsten Seite mit all seinen Facetten. Vom typischen Grün bis zum blauen und roten Polarlicht war alles dabei. Wahnsinn! Selbst Adrian Mauduit, ein lokaler Fotograf aus Norwegen, sagte, es seien die besten Polarlichter gewesen, die er je gesehen habe.

Willst Du auch Polarlichter fotografieren? Dann schau dir meine Fotoreise nach Norwegen/Lofoten an. Wir besuchen die schönsten Fotospots auf den Lofoten und fotografieren dort die Nordlichter.

Auf dem Rückweg zur Unterkunft hielten wir immer wieder an kleinen Seen, in der Hoffnung auf ein paar Wolkenlücken. Leider war das perfekte Polarlicht nicht dabei. Als wir mitten in der Nacht noch in Norwegen unterwegs waren, kam uns auf der breiten Landstraße ein LKW entgegen. Was ich aber erst sehr spät bemerkte, war ein Radfahrer, der ohne Rücklicht in völliger Dunkelheit unterwegs war. Schnell trat ich auf die Bremse, um Schlimmeres zu verhindern. Gerade nachts muss man aufmerksam fahren. Sonst kann es böse enden.

Am vierten Tag unseres Roadtrips durch Norwegen haben wir erst einmal ausgeschlafen. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Lachsbrötchen und Skyr wagten wir einen Blick auf den Wetterbericht. Da die nächsten Tage nicht gerade rosig aussahen, beschlossen wir, unseren Aufenthalt in Skibotn um eine Nacht zu verlängern und tagsüber die Umgebung nach Motiven abzusuchen. Wir fanden einige interessante Motive, die sich für zukünftige Touren gut eignen würden. Am Nachmittag aßen wir wieder am All you can Eat Buffet zu Mittag. Da das Wetter keine guten Bedingungen für den Sonnenuntergang vorhersagte, machten wir es uns in unserer Hütte gemütlich. Etwas Schlaf vorziehen ist auch eine gute Idee, denn die kommende Nacht auf Sonja sieht sehr gut aus.

Unser Ziel auf dem Roadtrip durch Norwegen ist es, immer das schönste Licht einzufangen. Deshalb buchen wir keine Unterkünfte im Voraus und fahren immer dem guten Wetter hinterher. Das ist manchmal etwas anstrengend, aber für gelungene Fotos nehmen wir das gerne in Kauf. Mittags verließen wir den kleinen Ort Skiboten in Richtung Senja, da das Wetter für die kommende Nacht sehr vielversprechend aussah.

Auf und Ab der Gefühle

Am ersten Abend bemerkte ich, dass ich die Stativplatte für meine zweite Kamera vergessen hatte. In Finnsnes hielten wir kurz in einem Elektrogeschäft, um eine Stativplatte zu kaufen. Leider gab es die Stativplatte im Elektrogeschäft nur mit dem kompletten Stativ und dafür wollte ich nicht über 130 Euro bezahlen. Wir haben über Airbnb ein Zimmer auf Senja bei einem norwegischen Ehepaar gebucht. Meiner Meinung nach ist das die beste Möglichkeit, die Leute und das Land kennen zu lernen.

Nach etwas Büroarbeit bin ich mit Bastian nach Tungeneset gefahren, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Auf dem Weg dorthin fielen uns seltsame hohe Wolken auf, die wie Saharastaub aussahen. Bastian hat sich alle Radarbilder angesehen, konnte die Wolken aber nicht zuordnen. Wird das was mit Polarlichter? Wir waren sehr skeptisch, gaben aber die Hoffnung nicht auf. Als wir am Fotopunkt ankamen, färbten sich die hohen Wolken am Himmel ein wenig. Zusammen mit den tiefen, dramatischen Wolken und den Wellen im Vordergrund ein schönes Motiv. Kurz nach Sonnenuntergang checkten wir das Wetter für die nächsten Tage und erfuhren, dass die seltsamen hohen Wolken von den Waldbränden in Kanada stammten. Die Aussichten für die nächsten 5-6 Tage sahen nur nach Regen und Wolken aus.

Keine Chance auf interessante Lichtspiele oder Polarlichter. Bastian überlegte, ob er nicht früher zurückfliegen sollte. „Nun, was ist die beste Option?“, fragte ich mich. Ehrlich gesagt weiß ich es auch nicht und bin mir nicht sicher, ob ich noch länger hier bleiben soll. Das Problem ist, dass die Autofahrt gut und gerne 6-7 Stunden dauert und ich das nicht alleine machen will. Na gut, darüber kann ich mir am nächsten Tag Gedanken machen, jetzt wollen wir erst einmal den Segla mit Nordlicht fotografieren.

Bis zum Ausgangspunkt der Wanderung auf den Segla brauchen wir ca. 35 Minuten. Planmäßig wären wir also gegen 21 Uhr auf dem Berg gewesen, nur die Tunnelsperrung haben wir nicht eingeplant. Erst 100-200 Meter vor dem Tunnel wird man darauf aufmerksam gemacht, dass der Tunnel gesperrt ist. Scheiße! Das hat uns gerade noch gefehlt. Die Umleitung würde ca. 2 Stunden dauern und dann nochmal 1,5 Stunden bergauf. Wir wären also erst um 22:15 Uhr oben und damit 1,5 Stunden zu spät. “Wenn Scheiße läuft, läuft Scheiße”.

Polarlichter über dem Segla auf Senja

Wir kamen um 21 Uhr am Wanderparkplatz an und hatten eigentlich keine Motivation, jetzt noch die 380 Höhenmeter zu überwinden. Plötzlich sahen wir Nordlichter über unserem Auto und die Motivation stieg enorm. Im T-Shirt stiegen wir bei 3 Grad innerhalb einer Stunde zum Fotospot auf und suchten nach einer schönen Komposition. Am Fotospot angekommen, zog ich direkt den Fleecepullover und die Windjacke an, da es oben etwas windig war. Wir erlebten oben ein wunderschönes Nordlichtspektakel, zwar nicht die perfekten Nordlichter, aber ich war zufrieden. Eines meiner Highlights während des Roadtrip durch Norwegen.

Die Mühe hatte sich gelohnt. Nachdem ich meine Fotos gemacht hatte, setzte ich mich auf einen Felsen, schaute in den Himmel und genoss die Nordlichter. Nach etwa 45 Minuten hatten wir unser Zielfoto auf der Speicherkarte der Kamera und liefen die 350 Höhenmeter zurück zum Auto. Irgendwie kam mir der Abstieg steiler vor als der Aufstieg. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir nichts verpassen wollten und einfach nach oben rannten, ohne an die Wanderung selbst zu denken.

polarlicht segla norwegen roadtrip

Locationscouting in Norwegen

Unser letzter ganzer Tag begann mit einem kleinen Frühstück und der Planung, was wir den ganzen Tag machen wollten. Die Rückfahrt nach Tromsö war sofort klar, die Frage war nur, was wir dort unternehmen sollten. Ein Museum zu besuchen kam für mich nicht in Frage. Bevor wir nach Norwegen flogen, suchte ich mit Hilfe der digitalen Locationsuche nach neuen und selten fotografierten Motiven. Eines davon wollten Bastian und ich besuchen. Normalerweise nutze ich für meine Tourenplanung die Wander-App Komoot, aber diese Route war nicht eingezeichnet. Also fuhren wir zum mutmaßlichen Parkplatz und auf der gegenüberliegenden Straße stand ein Schild. Anscheinend waren wir richtig und liefen den Berg hinauf. Sowohl auf dem Berg als auch auf dem Weg dorthin fanden wir wunderschöne Fotomotive, sowohl für Polarlichter als auch für den Sonnenaufgang. Schade, dass es am nächsten Tag schon wieder nach Hause ging.

Fazit der Fototour nach Norwegen

Ich schreibe diese Zeilen in der Hostel Osiris direkt in Tromsö. Wir hatten eine tolle Zeit unter den Polarlichtern und konnten tolle Stimmungen fotografieren. Vor der Reise hatte ich mir viel mehr erhofft und viel mehr Fotomotive geplant. Noch einen Tag vor der Entscheidung, vorzeitig zurückzufliegen, sah das Wetter für die Lofoten optimal aus. Aber manche Dinge lassen sich eben nicht ändern. Nächsten Februar geht meine Fotoreise wieder auf die Lofoten und zum Glück ist das Wetter in den Wintermonaten etwas beständiger als im Herbst.

Am Abreisetag ging es von Tromsö nach Frankfurt mit Umsteigen in Oslo. Bei der Gepäckaufgabe wurde das Ticket von TOS nach FRA ausgedruckt und das Gepäck musste nicht in Oslo abgeholt und erneut eingecheckt werden. In Norwegen ist es so, dass bei der Einreise aus einem anderen Land das Gepäck immer am ersten Flughafen neu eingecheckt werden muss. Der Grund dafür ist der Zoll. Da der Flug von Tromsö nach Oslo ein Inlandsflug ist, wurde das Gepäck direkt in den Flieger nach Frankfurt umgeladen.

Schon in Goslar drehte der Flieger wegen des Gewitters ein paar Runden. Da dachte ich mir schon, dass eine Landung in Frankfurt schwierig werden könnte. Am Ende sind wir nicht in Frankfurt, sondern in Nürnberg gelandet. Oh Mann, das hat gerade noch gefehlt. Noch während des Fluges habe ich für 7 Euro das Internet gebucht, um meine Schwester zu kontaktieren, die schon fast in Frankfurt war. Ich hatte mich schon so gefreut, endlich wieder zu Hause zu sein und jetzt das. Am Flughafen Nürnberg war fast kein Personal und alles hat sehr lange gedauert. Long story short, nach einer Nacht im Motel One ging es am nächsten Tag mit dem ICE nach Mannheim und der abenteuerliche Roadtrip nach Norwegen war nun zuende.


Willst du mehr über die Landschaftsfotografie erfahren?

Wenn du keine Artikel mehr verpassen willst, dann lass einfach deine E-Mail-Adresse da und ich schicke Dir regelmäßig meine neuesten Blogbeiträge.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert