Wie wichtig ist die Sensorgröße der Kamera? Einer der wichtigsten Faktoren beim Kauf einer Kamera ist die Größe des Sensors. Der Sensor spielt eine entscheidende Rolle beim Einfangen des Lichts und bestimmt letztendlich die Bildqualität und die Eigenschaften deiner Fotos. In diesem Blogbeitrag gehe ich auf die verschiedenen Sensorgrößen ein und erläutere ihre Vor- und Nachteile. Am Ende wirst du ein besseres Verständnis dafür haben, welche Sensorgröße für deine fotografischen Anforderungen und Wünsche am besten geeignet ist.

Verschiedene Größen der Sensoren

Kamerasensor von Smartphones

Die Sensorgrößen von Smartphone-Kameras sind fast immer die kleinsten. Das liegt zum einen an den Produktionskosten, vor allem aber daran, dass das Smartphone kompakt bleiben soll. Die meisten Smartphones haben einen Sensor mit einer Größe von 1:3,2 Zoll. High-End-Smartphones liegen bei 1:1,8 Zoll. Mittlerweile gibt es auch einige Modelle mit 1 Zoll Sensorgröße, aber das ist immer noch die absolute Seltenheit.

Kleine Sensoren bis 1 Zoll

Bildsensoren mit einer Größe von einem Zoll oder weniger werden hauptsächlich in Kompaktkameras ohne Wechselobjektiv verwendet. Diese Sensoren sind relativ günstig in der Herstellung und liefern tagsüber bei normalen Lichtverhältnissen eine ausreichend gute Bildqualität. Bei schlechten Lichtverhältnissen und hohen ISO-Werten ist die Bildqualität eingeschränkt, da diese kleinen Sensoren dann stärker rauschen als ihre größeren Kollegen.

Der Newsletter über die Landschaftsfotografie

Melde dich für meinen Newsletter an und erhalte neue Tutorials, Reviews, Tipps & Tricks sowie Informationen zu meinen Fotoworkshops. Profitiere als Abonnent von weiteren exklusiven Vorteilen!

Micro Four Thirds Sensoren

Micro Four Thirds (MFT)-Sensoren sind größer als die Sensoren von Kompaktkameras, aber kleiner als APS-C-Sensoren. Sie werden in Kameras verwendet, die dem MFT-Systemstandard entsprechen. Trotz ihrer geringen Größe liefern MFT-Sensoren eine beeindruckende Bildqualität. Kameras mit MFT-Sensoren sind kompakter und leichter, was sie bei Reisenden, Vloggern und all jenen beliebt macht, die Wert auf Mobilität legen, ohne allzu große Kompromisse bei der Bildqualität einzugehen.

APS-C Sensoren

APS-C-Sensoren, auch Crop-Sensoren genannt, sind größer als MFT-Sensoren, aber immer noch kleiner als die Sensoren von Vollformatkameras. Sie werden häufig in digitalen Spiegelreflexkameras der Einstiegs- und Mittelklasse sowie in spiegellosen Kameras verwendet. APS-C-Sensoren bieten einen guten Kompromiss zwischen Bildqualität und Erschwinglichkeit, da sie im Vergleich zu Vollformatsystemen einen kleineren Formfaktor und in der Regel günstigere Objektive bieten. Kameras mit APS-C-Sensoren sind in etwa gleich gebaut wie Kameras mit MFT-Sensoren, bieten aber eine deutlich bessere Bildqualität.

Vollformat-Sensor

Vollformatsensoren, auch Kleinbildsensoren genannt, sind die größten Sensoren, die in Kameras für die breite Masse eingesetzt werden. Sie haben die gleichen Abmessungen wie ein herkömmlicher 35-mm-Filmrahmen und bieten eine hervorragende Bildqualität, geringes Rauschen und einen großen Dynamikbereich. Vollformatsensoren werden insbesondere von professionellen Fotografen und Hobbyfotografen bevorzugt, die Wert auf hochauflösende Bilder und hervorragende Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen legen. Aber ist diese Sensorgröße die perfekte für deine Kamera und alle Situationen? Sicher nicht.

Die Vorteile und Nachteile

Besseres Rauschverhalten

Bei gleicher Megapixelzahl führt ein größerer Sensor zu weniger Bildrauschen. Selbstverständlich kannst du Bildrauschen auch in der Nachbearbeitung gut entfernen. Besonders bei hohen ISO-Werten und schlechten Lichtverhältnissen hast du hier aber schon einen Vorteil mit großen Sensoren. Je kleiner der Sensor ist, desto mehr Bildrauschen wird bei hohen ISO-Werten auftreten.

Größerer Dynamikbereich

Eines der wichtigsten Argumente bei der Wahl des geeigneten Kamerasensors ist der Dynamikumfang. Er bestimmt, wie viele Helligkeitsstufen die Kamera erfassen kann. Besonders in der Landschafts- oder Architekturfotografie kann das Motiv nicht ausgeleuchtet werden und der Fotograf ist auf einen guten Dynamikumfang angewiesen.

Größere Sensoren bieten einen größeren Dynamikumfang. Das bedeutet, dass helle Bildbereiche nicht so schnell ausfressen und nur noch als reines Weiß sichtbar sind, dunkle Bildbereiche nicht so schnell absaufen und nur noch als reines Schwarz aufgezeichnet werden. Deshalb ist die Sensorgröße der Kamera für Landschaftsfotografen sehr wichtig.

Weniger Schäfentiefe

Ein weiterer Unterschied besteht in der Schärfentiefe. Je größer der Sensor, desto geringer ist die Schärfentiefe bei gleicher Blende und Brennweite. Beispielsweise ist der scharfe Bildbereich bei Blende 2,8 mit einem Vollformatsensor deutlich kleiner als bei Blende 2,8 mit einem APS-C-Sensor.

In der Landschafts- und Architekturfotografie soll das gesamte Motiv von vorne bis hinten scharf abgebildet werden. Daher ist ein Vollformat-Sensor für die Landschaftsfotografie zwar nicht optimal, aber die Vorteile überwiegen deutlich. Aus diesem Grund fotografieren viele Landschaftsfotografen auch im Vollformat und blenden etwas mehr ab als Fotografen mit einer APSC-Kamera.

Dieses Problem kann man umgehen, indem man vom Stativ aus mehrere Aufnahmen macht, die auf unterschiedliche Bildbereiche fokussiert sind. Die Bilder können dann in der Nachbearbeitung am PC zusammengefügt werden. Diese Technik nennt sich Focus Stacking und wird zum Beispiel in der Makrofotografie häufig angewendet. Bei dem Fokus-Stacking spielt die Sensorgröße der Kamera keine Rolle.

Was in der Landschaftsfotografie ein Nachteil ist, ist in der Tierfotografie ein großer Vorteil. Durch den größeren Sensor kann das Tier besser freigestellt werden. Der Hintergrund wird unschärfer, so dass es leichter ist, die Aufmerksamkeit auf das Tier zu lenken.

Überlegen Dir, welche Ziele du mit der Fotografie verfolgen willst

  • Für Profis und ambitionierte Hobbyfotografen, die höchste Bildqualität suchen, sind Vollformatsensoren häufig die ideale Wahl.
  • Wenn du häufig bei schlechten Lichtverhältnissen fotografierst oder eine hohe ISO-Empfindlichkeit benötigst, sind Vollformatsensoren in der Regel den kleineren Sensoren überlegen. Dies gilt jedoch nur, wenn die Anzahl der Megapixel nicht zu hoch ist.
  • Wenn Sie Wert auf Portabilität legen und eine Kamera suchen, die sich leicht transportieren lässt, bieten APS-C- oder Micro Four Thirds-Systeme kompaktere Optionen.
  • Für Hobbyfotografen mit kleinem Budget oder solche, die Wert auf Portabilität legen, bieten APS-C- oder Micro Four Thirds-Sensoren ein hervorragendes Gleichgewicht zwischen Leistung und Erschwinglichkeit.
  • Für Vollformatsysteme steht in der Regel eine größere Auswahl an Objektiven zur Verfügung, die jedoch teurer sein können als Objektive, die für APS-C- oder Micro Four Thirds-Systeme entwickelt wurden.
  • Für APS-C- und Micro Four Thirds-Systeme gibt es oft eine Reihe erschwinglicher und vielseitiger Objektive, die speziell für diese Sensorgrößen entwickelt sind.

Fazit

Die Wahl der richtigen Sensorgröße für Ihre Kamera hängt letztlich von Ihren fotografischen Zielen, den Aufnahmebedingungen und Ihrem Budget ab. Vollformatsensoren bieten erstklassige Bildqualität und Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen, während APS-C- und Micro Four Thirds-Sensoren ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistung, Erschwinglichkeit und Mobilität bieten.


Willst du mehr über die Landschaftsfotografie erfahren?

Wenn du keine Artikel mehr verpassen willst, dann lass einfach deine E-Mail-Adresse da und ich schicke Dir regelmäßig meine neuesten Blogbeiträge.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert