Welche Kamera ist für die Landschaftsfotografie die richtige? Wenn du dich intensiver mit diesem Thema auseinandersetzt, kommst du an einer Frage kaum vorbei. Werfen wir einen Blick in Foren oder auf Social Media, dann wird die Diskussion schnell technisch und unübersichtlich. Zahlen, Sensorgrößen, Autofokus-Felder – all das kann zwar hilfreich sein, aber was zählt in der Praxis wirklich? In diesem Beitrag möchte ich meine persönlichen Erfahrungen mit dir teilen und dir zeigen, worauf es in der Landschaftsfotografie wirklich ankommt. Ich habe in den letzten Jahren viele Kameras genutzt und getestet. Bei meinen Fotoreisen und Workshops hatte ich auch unzählige Systeme anderer Fotografen in der Hand. Es geht also nicht um einen rein technischen Vergleich, sondern um ehrliche Einschätzungen aus der Praxis.

Warum ich Nikon nutze – und warum das nicht heißt, dass es die beste Wahl für alle ist

Aktuell fotografiere ich selbst mit der Nikon Z8. Meine Reise mit Nikon begann im Jahr 2010 mit der D3300. Das war damals ein guter Einstieg. Danach folgten die D800 und die Z7, inzwischen nutze ich die Z8. Der Grund? Ganz klar: Die hohe Auflösung ist für große Drucke ideal. Viele meiner Kunden bestellen hochwertige Prints und da möchte ich auch in feinen Details absolut scharfe Ergebnisse liefern können. Aber auch für Hobbyfotografen kann eine hohe Auflösung sinnvoll sein, beispielsweise wenn man Bildausschnitte flexibel wählen oder das Maximum aus einem Motiv herausholen möchte.

Die Z8 ist für mich außerdem der perfekte Allrounder, da ich zunehmend mehr filme. Die Videofunktionen und der Autofokus sind exzellent. Besonders hilfreich sind die dedizierte BKT-Taste für Belichtungsreihen und der Starlight-View-Modus für Nachtaufnahmen. Das sind Features, die ich aktiv in meiner Arbeit nutze. Wer Landschaften bei wenig Licht oder gar in der Nacht fotografiert, wird diese Funktionen schnell zu schätzen wissen.

Erfahrungen aus Fotoreisen und Workshops mit verschiedenen Kameras

Wenn man mit vielen Fotografen unterwegs ist, lernt man nicht nur verschiedene Motive, sondern auch unterschiedliche Kameras kennen. Ich durfte in den letzten Jahren bei Fotoreisen und Workshops die unterschiedlichsten Systeme testen: Canon, Sony, Nikon – alles war dabei. Besonders positiv überrascht hat mich in den letzten Jahren Canon. Fragt man viele Fotografen, denkt man schnell in alten Schubladen: Nikon für Landschaft und Architektur, Canon für Porträt, Sport und Wildlife. Das war früher oft so, insbesondere, weil Canon einen schnelleren Autofokus hatte als Nikon.

Doch das Blatt hat sich gewendet. Canon hat technisch stark aufgeholt. Die neuen spiegellosen Modelle, insbesondere die R-Serie, sind durchdacht, intuitiv bedienbar und liefern eine tolle Bildqualität. Viele meiner Teilnehmer fotografieren mit Canon und ich konnte ihnen bisher immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dasselbe gilt für Sony: Früher eher der „digitale Underdog”, heute innovativ und stark beim Dynamikumfang und bei der Leistung bei wenig Licht. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich mich mit allen Kameraherstellern auskenne und bisher jedem Teilnehmer helfen konnte, sein System besser zu nutzen.

Was ich immer wieder sehe, ist, dass viele Kameras kaufen, ohne sie vorher in der Hand gehabt zu haben. Dabei sind Haptik und Bedienung enorm wichtige Faktoren – besonders, wenn man stundenlang in der Natur unterwegs ist. Es macht einen Unterschied, ob man gerne zur Kamera greift oder sie eher als Belastung empfindet.

Was zählt wirklich in der Landschaftsfotografie?

Wenn man sich ernsthaft mit der Frage beschäftigt, welche Kamera sich wirklich am besten für die Landschaftsfotografie eignet, merkt man schnell: Es geht um mehr als nur technische Daten. Natürlich spielen Faktoren wie Sensorgröße, Dynamikumfang oder Wetterfestigkeit eine Rolle, doch letztendlich ist entscheidend, wie sich eine Kamera in der Praxis verhält. Ich habe in den letzten Jahren unzählige Stunden im Freien verbracht: im Regen, bei Minusgraden, in der Dunkelheit. Genau da zeigt sich, ob eine Kamera mithalten kann oder nicht. Auch bei meinen Workshops werde ich oft gefragt: „Welche Kamera ist am besten für die Landschaft?”

Meine Antwort lautet: „Es kommt darauf an, wie, wie oft, mit welchem Anspruch und in welchem Gelände du fotografierst. Eine Kamera muss sich gut anfühlen, intuitiv bedienbar sein und zuverlässig arbeiten – und das nicht nur auf dem Papier, sondern auch draußen im Gelände. Der beste Sensor nützt nichts, wenn du im entscheidenden Moment im Menü hängst oder die Kamera einfriert. Und schließlich ist das Gewicht ein nicht zu unterschätzender Faktor, insbesondere bei langen Wanderungen.

Bei der Suche nach einer Kamera für die Landschaftsfotografie gibt es einige Dinge zu beachten:

  • Dynamikumfang: Gerade bei Sonnenauf- oder -untergängen ist es entscheidend, wie gut eine Kamera mit großen Helligkeitsunterschieden umgeht. Detailreichtum in den Lichtern und Schatten macht oft den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Bild aus.
  • Robustheit: Da ich bei Regen, Wind und Kälte fotografiere, darf die Kamera nicht empfindlich sein. Meine Z8 hat kein Problem mit Minusgraden oder nassem Wetter. Stephan Wiesner hat sogar demonstriert, dass sie eine Gießkanne voll Wasser aushält. Wer oft draußen fotografiert, weiß, dass Wetterfestigkeit kein nettes Extra ist, sondern essenziell.
  • Die Akkulaufzeit wird aus meiner Sicht immer etwas überbewertet. Ich komme mit einem Akku pro Tag locker hin – zur Not hat man eben einen Ersatz dabei. Moderne spiegellose Kameras sind in dieser Hinsicht längst nicht mehr so schwach wie noch vor einigen Jahren.
  • Gewicht: Gerade auf Wanderungen oder Bergtouren macht es einen Unterschied, ob man 1,5 oder 3 Kilo trägt. Wer leicht unterwegs sein will, sollte Systemkameras mit kompakten Objektiven ins Auge fassen oder zumindest das Zubehör stark reduzieren.

Ein Punkt, der oft unterschätzt wird, ist die Ergonomie und Menüführung. Eine Kamera, die du im Dunkeln blind bedienen kannst, ist Gold wert. Gerade bei Kälte, mit Handschuhen, im Zelt oder nachts beim Polarlicht ist es wichtig, dass alles schnell und intuitiv funktioniert.

Empfehlungen: Welche Kamera für Landschaftsfotografie passt zu dir?

Gibt es die eine beste Kamera für die Landschaftsfotografie? Vermutlich nicht, aber es gibt Kameras, die besser zu deinen Ansprüchen passen als andere. Gerade in der Landschaftsfotografie kommt es auf viele kleine Details an: In diesem Abschnitt stelle ich dir Kameramodelle vor, die ich persönlich genutzt habe oder die ich bei meinen Workshops und Fotoreisen regelmäßig erlebt habe.

Nikon Z6 II (Kleines Budget)*

Diese Kamera überzeugt mit großem Dynamikumfang, solider Verarbeitung und toller Bildqualität – und das zu einem moderaten Preis. Sie ist für alle, die ihre ersten Schritte in der professionellen Landschaftsfotografie gehen möchten, ein sehr guter Kompromiss aus Leistung und Preis.

Canon R50 (Kleines Budget)*

Ein leichter Einstieg in die Welt der spiegellosen Kameras. Sie ist ideal für Hobbyfotograf:innen oder alle, die von der Smartphone-Fotografie umsteigen möchten. Sie ist kompakt, intuitiv und dabei überraschend leistungsfähig.

Sony A7 III (Kleines Budget)*

Zwar ist sie nicht mehr das neueste Modell, aber sie ist immer noch eine interessante Option für preisbewusste Fotograf:innen. Wer bereit ist, kleine Kompromisse bei der Geschwindigkeit und der Akkulaufzeit zu machen, erhält ein leistungsfähiges Vollformatsystem.

Nikon Z8 (Höheres Budget)*

Das ist mein persönlicher Favorit – und das aus gutem Grund. Diese Kamera ist ein echtes Arbeitstier mit einem enormen Funktionsumfang. Wer ernsthaft fotografiert und hohe Ansprüche an Bildqualität und Flexibilität stellt, muss hier kaum Kompromisse eingehen. Sie ist auch für Videoaufnahmen sehr gut geeignet. Hier kannst du meinen ausführlichen Testbericht lesen.

Canon R5 (Höheres Budget)*

Sie ist extrem leistungsstark, verfügt über eine ausgezeichnete Farbdarstellung und Detailtiefe. Besonders bei Landschaftsaufnahmen mit hohem Kontrastumfang liefert sie sehr saubere Ergebnisse. Dank Dual Pixel AF ist sie auch für Videoaufnahmen sehr gut geeignet.

Sony Alpha 7R V (Höheres Budget)*

Mit ihrem hochauflösenden Sensor ist sie prädestiniert für große Prints und detailverliebte Landschaftsaufnahmen. Ihre Stärken liegen insbesondere in der Dynamik sowie im Handling von Schatten und Lichtern.

kamera landschaftsfotografie

Persönliches Fazit

Was ich über die Jahre gelernt habe: Die Technik ist wichtig, aber nicht alles. Eine Kamera für die Landschaftsfotografie muss nicht die teuerste sein. Viel wichtiger ist, dass sie zu dir passt, dich nicht ausbremst und dich bei deinen kreativen Prozessen unterstützt.

Ich selbst liebe meine Nikon Z8. Sie ist schnell, zuverlässig, wetterfest und liefert fantastische Ergebnisse. Aber ich kenne auch Fotograf:innen, die mit Canon- oder Sony-Kameras ebenso atemberaubende Bilder machen, weil sie ihr System verstehen und es beherrschen. Wenn du eine Kamera suchst, denke nicht nur an die Auflösung oder die ISO-Werte. Denke auch an Haptik, Gewicht, Menüführung und Einsatzgebiet – und daran, wie es sich anfühlt, mit ihr zu arbeiten.

Wenn du dir noch nicht sicher bist, nimm dir Zeit und teste verschiedene Modelle. Oder komm mit auf eine meiner Fotoreisen. Dort kannst du viele Systeme in der Praxis erleben und dich mit anderen austauschen. Denn am Ende zählt nicht die Kamera, sondern das Bild, das du damit machst.


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