Kannst du einen Sonnenstern, auch Blendenstern genannt, fotografieren? Sonnensterne können ein großartiges Stilmittel deiner Landschaftsfotos sein. Ein Sonnenstern ist ein typischer „Sonnenausbruch“, wie man ihn z.B. beim Aufgang der Sonne am Hozizont beobachten kann. Die meisten Fotografen bevorzugen die goldene Stunde des Tages, wenn die Sonne tief am Himmel steht und für wundervolle Lichtsituationen sorgt.

Durch einen Sonnenstern kannst du deinem Foto im übertragenen Sinne ein Sahnehäubchen aufsetzen. Wenn du außerhalb der goldenen Stunde fotografierst, kann ein gut eingesetzter Sonnenstern im Bildausschnitt dein Foto deutlich interessanter wirken lassen.

In diesem Blog-Artikel möchte ich Dir meine besten Tipps mit auf den Weg geben, um einen Sonnenstern perfekt zu fotografieren.

1. Wahl der richtigen Blende

Der wichtigste Faktor, um gute Sonnensterne zu fotografieren, besteht darin, die richtige Blende zu wählen.

Eine Kamera mit manuellem Modus ist wichtig, damit die Blende perfekt eingestellt werden kann. Der Bereich von f/14 bis f/18 ist perfekt, um große, scharf aussehende Sterne zu fotografieren. Bei meinem Nikon 14-24mm ist eine Blende f/16 eine gute Balance zwischen Schärfentiefe, Bildschärfe und Größe des Sonnensterns.

Kleinere Blenden lassen weniger Licht durch und verlängern die Verschlusszeit. Fotografiere daher unbedingt mit einem Stativ, um Verwacklungen der Kamera zu vermeiden. Halte außerdem die ISO-Empfindlichkeit niedrig, um die Bildqualität zu maximieren und das sichtbare Rauschen zu reduzieren.

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2. Unterschiedliche Objektive erzeugen unterschiedliche Formen

Sonnensterne entstehen dadurch, dass das Licht durch die kleine Blende fällt und an den Blendenlamellen im Objektiv gebeugt (gestreut) werden. Die Anzahl der Blendenlamellen im Objektiv bestimmt die Anzahl der Punkte des Sterns.

Das Objektiv, mit dem man fotografiert, verändert das Aussehen eines Sonnensterns. Leider erzeugen teurere Objektive auch schärfere und besser aussehende Sterne. Aber nicht alle Objektive sind gleich.

Je gerader die Kanten der Lamellen sind, desto schärfer erscheinen die Sterne. Es lohnt sich, mit allen Objektiven zu experimentieren, um herauszufinden, was dir am besten gefällt, aber Weitwinkelobjektive sind für diese Art von Bildern am besten geeignet.

Das nachfolgende Beispielfoto entstand mit zwei verschiedenen Objektiven. Bei dem Nikkor Z 14-30mm ist der Sonnenstern deutlich kleiner und unauffälliger als bei dem Nikkor 20mm f1.8. Aufgrund der Bauweise einer Festbrennweite bieten diese meistens einen schöneren Blendenstern.

Nikkor Z 14-30mm f4.0 (bei f16)
Nikkor 20mm f1.8 (bei f16)

3. Kreative Komposition nutzen

Der beste Punkt, um die Sonne in einem Bild zu positionieren, ist dort, wo sie gerade hinter einem Element hervorschaut. Das kann der Rand eines Baumes, eine Lücke im Blätterdach oder ein entfernter Berggipfel sein.

Je mehr Licht durch das Objektiv auf den Kamerasensor fällt, desto ausgeprägter ist der Blendenstern. Um den Sonnenstern zu fotografieren, solltest du unbedingt darauf achten, dass am Himmel nicht zu viele Wolken sind, bzw. das Licht ungehindert auf die Kamera leuchten kann.

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4. Objektiv sauber halten

Wenn man gegen die Sonne fotografiert, kann es sein, dass man plötzlich bemerkt, wie schmutzig die Vorderseite des Objektivs ist. Da Staub und Schmutz von hinten beleuchtet werden, sind die unscharfen, helle Punkte auf dem Bild zu erkennen. Anstatt Hunderte von Punkten in Photoshop zu retuschieren, kann ein schnelles Abwischen mit dem Objektivtuch das Problem lösen. Das gilt auch für Filter! Wenn alles sauber ist, erhält man scharfe Sternlinien und ein sauberes Bild.

5. Lensflare einfach entfernen

Die perfekte Komposition ist gefunden, die Blende gewählt und dann machst du das Foto. Aber wenn du das Bild betrachtest, siehst du große, bunte Flecken in gegenüberliegenden Bereichen des Bildes. Das nennt man Lensflares – und man liebt es oder man hasst es. In einigen Fällen, wie zum Beispiel in Hollywood-Filmen, hat man es vielleicht schon gesehen, und manchmal ist es sehr wirkungsvoll. Für schöne Landschaftsfotos ist es jedoch ein unerwünschtes Nebenprodukt, wenn man in die Sonne fotografiert. Selbst bei einem sauberen Objektiv kann es aufgrund des Winkels, in dem die Sonne auf das Objektiv scheint, auftreten.

Eine Möglichkeit, den Lens Flare zu stoppen, besteht darin, das Foto so zu komponieren, dass die Kamera „über“ das Licht blickt und der Flare-Bereich außerhalb des Bildes liegt. Dies ist jedoch nicht immer möglich, richtest du deshalb deine Komposition um kann es sein, dass der Bildaufbau seine Wirkung auf den Betrachter völlig verliert. In diesem Fall würde ich mich dafür entscheiden, zwei Fotos mit einer Finger- oder Daumentechnik zu mischen.

Hier findest du das Tutorial, um die Lensflare mithilfe von Lightroom und Photoshop zu entfernen.


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